Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

edeutsame Aufgabe bei der Personalauswahl eingeräumt wird. Die Erfahrungen der
Betriebsexperten zeigte, dass diese Ausschreibungsstrategie zumeist Erfolg bei der
Personalsuche brachte. Modernisierungsrelevante Qualifikationen sind nach Ein-
schätzung beider Expertengruppen in der Bestimmung des Verhältnisses von
fachlichen zu überfachlichen Qualifikationen auszumachen. Das Vorhandensein bzw.
der Nachweis von solchen überfachlichen Kompetenzen in einem betrieblichen
Anwendungsfeld, die von hohen fachlichen Qualifikation unterfüttert sind und die fast
als selbstverständlich vorausgesetzt werden, ist nach Aussage der Experten der
höchste Garant für eine dauerhafte Beschäftigungssicherheit. Dabei, so der Hinweis,
sei dies letztlich branchenunabhängig.
Aus den Expertengesprächen konnte insgesamt entnommen werden, das
Stellenanzeigen eine wichtige Informationsbasis über die Entwicklung von
Qualifikations- und Kompetenzanforderungen darstellen. Für die
Personalverantwortlichen in den Betrieben sind sie zudem ein willkommenes
Marketinginstrument, um das Unternehmen in einer breiteren Öffentlichkeit zu
präsentieren und Interesse zu wecken. Letztlich spiegeln sich in den Stellenanzeigen
Suchstrategien der Unternehmen wieder, die man als „creaming-prozess“
bezeichnen kann. Gemeint ist damit eine Strategie, mit dem nachgefragten
Stellenprofil möglichst das obere Qualifikationsspektrum bei den Stellensuchenden
anzusprechen, wenngleich in vielen Fällen bereits zum Zeitpunkt der Ausschreibung
davon ausgegangen wird, dass aufgrund der Bedingungen am externen Arbeitsmarkt
für Fachkräfte die ausgeschriebene Stelle unterhalb des ins Auge gefassten
optimalen Profils besetzt werden muss. Während Klein- und Mittelbetriebe bei der
Suche nach bestimmten Fachkräften ein relativ genaues Bild des konkreten
Personalbedarfs (konkrete Aufgabenerledigung) bei der Stellenbesetzung haben,
setzen Mittel- und vor allem Großbetriebe auf das „eingekaufte“ Potential, d.h., auf
die Entwicklungsfähigkeit der eingestellten Personals. Dies gilt vornehmlich in den
Wachstumsindustrien bzw. im Bereich der Dienstleistungen, da sich hier eine hohe
Dynamik in der Qualifikationsentwicklung abspielt und sich in diesen Feldern neue
Berufsschneidungen zeigen bzw. neue entstandene Berufe bzw. Tätigkeiten noch
nicht gefestigt sind.
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