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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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wird seit Beginn der 90er Jahre in vielen Dienstleistungsbranchen fast ausschließlich<br />

unter dem Vorzeichen traditioneller Kostensenkungsstrategien betrieben.“<br />

(D’Alessio/Oberbeck 1998, S. 35) Zur Begründung dieser Tendenz werden vier Ar-<br />

gumentationslinien angeführt, die zu dem eben zitierten Fazit führen. Erstens wird<br />

individuelle Beratung von qualifizierten Fachkräften in vielen Dienstleistungsunter-<br />

nehmen nur K<strong>und</strong>en zur Verfügung gestellt, die überdurchschnittliche Einkommen<br />

aufweisen, K<strong>und</strong>en aus anderen Einkommensverhältnissen werden auf standardi-<br />

sierte Beratung oder Selbstbedienung verwiesen. Zweitens werden Vertriebskanäle<br />

diversifiziert, in denen qualifiziertes Personal nur noch eine untergeordnete Rolle<br />

spielt. Beratung <strong>und</strong> Service tendieren gegen Null. Das Erfolgskriterium für Betriebs-<br />

angehörige ist nur noch, möglichst viele Verträge abzuschließen, ohne bspw. Kun-<br />

den über den realen Nutzen aufzuklären. Drittens korrespondiert die Differenzierung<br />

von Beratungskonzepten mit personalwirtschaftlichen Konsequenzen, die mit dem<br />

Muster von Rationalisierungsmaßnahmen im Low-Tech-Bereich vergleichbar sind.<br />

Konkret heißt das, dass für K<strong>und</strong>en aus mittleren <strong>und</strong> unteren Einkommensklassen<br />

keine qualifizierte Beratung mehr gebraucht wird. Viertens finden sich besonders im<br />

Versicherungsgewerbe <strong>und</strong> medizinischen Bereich zunehmend Überformungen von<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnissen durch ökonomisches Kalkül. (vgl. D’Alessio/Oberbeck 1998,<br />

S. 37f.)<br />

2.2.2.4. Inhaltlicher Wandel von Qualifikationsentwicklung in Dienstlei-<br />

stungsbereichen<br />

Ist die wissenschaftliche Gemeinschaft bis in die 70er Jahre gr<strong>und</strong>legend davon aus-<br />

gegangen, dass Dienstleistungsarbeit ähnlich wie Industriearbeit eine Dequalifizie-<br />

rung von Mitarbeitern wegen zunehmender Technisierung zu Folge hatte, so wurde<br />

ab Mitte der 80er Jahre zunehmend festgestellt, dass diese eindimensionale Sicht-<br />

weise, die aus gesellschaftspolitischen Implikationen resultierte, forschenden Wis-<br />

senschaftlern den Blick lenkte 26 .<br />

26 Zum Verhältnis von industrie- <strong>und</strong> angestelltensozologischen Forschungsimplikationen <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsarbeit vgl. Littek/Heisig/Gondek 1991, bes. S. 13-22.<br />

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