Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

Abb. 9
Nicht-fachliche bzw. überfachl. Qualifikationen
(n=2.633 Fälle (8.386 Antworten) = 67,0 % d. Fälle v. Gesamtdatensatz
Arbeitstugenden
einzelpersönl. Verhaltensqualifikation
zwischenmenschl. Verhaltensqualif.
Denken selbst., logisch,
kritisch, kreativ
Entscheid.-, Führungs-,
Gestaltungsfhgk.
Berufsübergreifende Kenntn./Fertigk.
Berufsausweit. Kenntn./Fertigk.
Denken/Handeln anwendungsbezog.
Selbständ. Lernen
Informiertheit über Informationen
Anzahl
480(15,7%)
347 (14,1%)
324 (13,9%)
252 (3,0%)
85 (1,0%)
81 (1,0%)
(%-Angaben bezogen auf gültige Fälle)
854 (10,2%)
1483 (17,7%)
2365 (28,2%)
2049 (24,4%)
0 500 1000 1500 2000 2500 3000
Auf den ersten Blick verblüffend ist die starke Betonung der „Arbeitstugenden“, die
auf eine unerwartete Renaissance eines Typus von Arbeiteruntertan nach den Impe-
rativen von Ordnung, Pünktlichkeit, Sauberkeit und Fleiß hinzuweisen scheint. Das
Set der klassischen Arbeitstugenden wurde jedoch ergänzt um die „modernen“ Ar-
beitstugenden wie Engagement, Einsatzbereitschaft, Belastbarkeit und Ausdauer, die
auch in Wachstumsbereichen der Wirtschaft, in neuen bzw. neu geordneten Berufen
und in vielen Tätigkeitsfeldern gefragt sind. Die starke Betonung der Arbeitstugenden
mag also der Tatsache geschuldet sein, dass der „moderne Arbeitnehmer“, wie ihn
sich Unternehmen im Idealfall vorstellen, noch nicht selbstverständlich geworden ist
und der Topos der Modernität in diesem Feld deutlich überschüssig ist zur Realität
auf dem Arbeitsmarkt, von dem das gesuchte Personal rekrutiert werden soll.
Überraschend ist demgegenüber aber auch die in den Stellenanzeigen relativ ge-
ring erscheinende Bedeutung solcher Kompetenzen, die man als typische Voraus-
setzungen für Problemlösungsfähigkeit, Selbstständigkeit und berufliche Mobilität
ansehen kann. So haben berufsübergreifende und -ausweitende Kenntnisse und
253