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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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Dahrendorf stellt zuletzt die Hypothese auf, dass im Verlauf des technologischen<br />

Wandels funktionale Fertigkeiten in zunehmendem Maße durch extra-funktionale<br />

Fertigkeiten ersetzt werden. Extra-funktionale Fertigkeiten werden dabei zu Unter-<br />

scheidungsmerkmalen für die Berufe <strong>und</strong> ihre Träger <strong>und</strong> damit zu zentralen Voraus-<br />

setzungen für Positionen in der oberen Hierarchie. Er betont, dass er aufgr<strong>und</strong> man-<br />

gelnder empirischer F<strong>und</strong>ierung insgesamt nur eine Tendenz aufzeigen kann. Eine<br />

empirische F<strong>und</strong>ierung, bei der versucht würde, „in der vielgestaltenen Wirklichkeit<br />

der heutigen Industrie eindeutige Strukturlinien aufzufinden“ (ebd., S. 556), stellt sich<br />

ihm als äußerst komplex dar. Allerdings wurde gerade dies in der Forschung als<br />

Herausforderung angenommen <strong>und</strong> entsprechend angegangen.<br />

So regte Dahrendorf durch seine Darlegungen eine intensive <strong>und</strong> langanhaltende<br />

Auseinandersetzung über Qualifikationsanforderungen im industriellen Wandel an,<br />

die im Folgenden, wenn auch sehr grob, angerissen werden soll.<br />

4.1.2. Weitere industrie- <strong>und</strong> arbeitssoziologische Beiträge zur Unter-<br />

mauerung von extra-funktionalen Qualifikationen<br />

Dahrendorfs Abwendung seiner Aufmerksamkeit weg von rein funktionalen Qualifi-<br />

kationsanforderungen im Rahmen von Arbeitshandeln hin zu extra-funktionalen Fer-<br />

tigkeiten in Verbindung mit industriellem Wandel wurde u.a. von Hans Paul Bahrdt<br />

(1959), Heinz Kluth (1959) <strong>und</strong> Burkhart Lutz (1969) aufgegriffen <strong>und</strong> weiter ausge-<br />

führt:<br />

Auf dem vierzehnten deutschen Soziologentag in Berlin (1959) spricht Hans Paul<br />

Bahrdt im Fachausschuss für Industriesoziologie die industriellen Veränderungspro-<br />

zesse an, im Rahmen derer bislang beobachtet wurde, dass Industriearbeiter zu-<br />

nehmend Anforderungen erfüllen müssten, die ihnen angewiesen würden. Er stellt<br />

dem gegenüber, dass solche traditionellen, hierarchisch gegliederten Organisations-<br />

<strong>und</strong> Führungsregelungen auf Dauer nicht funktionieren könnten. Ein <strong>moderner</strong> Indu-<br />

striebetrieb als Organisation erfordere vielmehr zunehmend kooperative Führungs-<br />

qualitäten, <strong>und</strong> dies nicht nur im Bereich der Führungsebenen, sondern im ganzen<br />

Betrieb (vgl. Bahrdt 1959, S. 113f.).<br />

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