Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

keit), im sozialeinsichtigen Verhalten (Sozialkompetenz, soziale Mündigkeit) und im
werteinsichtigen Verhalten (Selbstkompetenz, moralische Mündigkeit). Diesem
Handlungssystem sind wiederum fünf Systeme menschlicher Kräfte und Fähigkeiten
vorgelagert, nämlich das Antriebs-, Wert-, Orientierungs-, Steuerungs- und Lernsy-
stem. Nach Reetz sind sie biographisch dem beruflichen Handlungssystem vorgela-
gert und meinen die persönlich-charakterlichen Grundfähigkeiten und Einstellungen
einer Person. Er unterscheidet sie von denjenigen Schlüsselqualifikationen, die stär-
ker auf berufliche Situationsfelder bezogen sind (leistungs-/berufsaufgabengerichtete
kognitive und sozialgerichtete kommunikative Fähigkeiten). (ebd., S. 22)
Daraus ergibt sich für Reetz folgende Unterscheidung von Schlüsselqualifikati-
onskomplexen, die berufliche Handlungskompetenz ausmachen.
Diese umfasst
- die Selbstkompetenz als persönlich-charakterliche Grundfähigkeiten: Einstellun-
gen, normative Orientierungen, Haltungen, charakterliche Eigenschaften, wie
Ausdauer, Aktivität, Initiative, Lernbereitschaft;
- die Sachkompetenz als leistungs-, tätigkeitkeits-, aufgabengerichtete Fähigkeiten,
wie z.B. Probleme lösen, Konzepte entwickeln, entscheiden und
- die Sozialkompetenz, die sozialgerichtete Fähigkeiten, wie z.B. Kooperationsfä-
higkeit, Konfliktbewältigung, Verhandlungsfähigkeit, umfasst.
Die Selbstkompetenz wird allgemein auch als Humankompetenz bezeichnet, da sie
es dem beruflich kompetenten Subjekt ermöglicht, seine individuelle Persönlichkeit
zu entwickeln bzw. entwicklungsfähig zu sein (vgl. Eckert 1992). Auch umfasst die
Sachkompetenz sowohl das Fach- als auch das Methodenwissen.
Gegenüber der „kognitiven Kopflastigkeit des Schlüsselqualifikationsansatzes“
habe die Berücksichtigung der Dimensionen und Systeme einer Persönlichkeit den
Vorteil, dass sie eine Aufklärung über den Zusammenhang von emotional-motivatio-
nalen Voraussetzungen kognitiver Leistungsfähigkeit und über die kognitive Bedingt-
heit menschlichen Fühlens, Wollens und Handelns ermögliche. (vgl. Reetz 1990,
S. 22)
Insgesamt wurden mit dem Einbringen der Persönlichkeit in die Berufsbildungs-
debatte die bislang in der Berufs- und Wirtschaftspädagogik gesehenen Gegensätze
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