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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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Kontinuität des Arbeitseinsatzes <strong>und</strong> auf nach Qualitätsstrukturen definierten Lei-<br />

stungszielen aufbauen konnte. (vgl. Baethge/Baethge-Kinsky 1998, S. 463f.)<br />

Die in den 60er, 70er <strong>und</strong> beginnenden 80er Jahren vollzogenen Rationalisie-<br />

rungsbestrebungen veränderten sukzessive die Qualifikationsprofile besonders von<br />

Facharbeitern in der Produktion. Da durch technische Entwicklung neue Produkti-<br />

onsanlagen entstanden, wurden ursprünglich handwerkliche Qualifikationen mit dem<br />

Lauf der Zeit immer mehr zu technischen Qualifikationen. Innerhalb der Arbeit<br />

schimmerten die von Gr<strong>und</strong>lagenkenntnissen sowie Prozess- <strong>und</strong> Bearbeitungs-<br />

kenntnissen geprägten traditionellen Qualifikationen der Facharbeiter immer weniger<br />

durch. Qualifizierte Facharbeiter konnten so von angelernten Hilfsarbeitern in zu-<br />

nehmendem Maße ersetzt werden. Der qualitative Wandel von Facharbeit wurde als<br />

Entwertung bestehender Facharbeiterqualifikation verstanden. Qualifikation wurde<br />

vor allem als Ausdruck betrieblicher Zurichtung des Arbeitsvermögens <strong>und</strong> als Re-<br />

sultat eines fortlaufenden Prozesses, der die Arbeitskraft ihrer „Subjekt“-Qualitäten<br />

beraubt, verstanden.<br />

Spätestens seit Kern Schumann 1984 wurde ein verändertes Qualifikationsprofil<br />

von Industriearbeitern konturiert, das sich deutlich von allen bisherigen unterschied.<br />

Der Industriefacharbeiter des „neuen Typus“ leistet nicht mehr herstellende Arbeit,<br />

sondern indirekte, planende, steuernde <strong>und</strong> kontrollierende Arbeit. Die Autoren beto-<br />

nen jedoch ausdrücklich, „dies sind keine Aussagen über den industriellen Sektor.<br />

Vielmehr markieren die neuen Produktionskonzepte in unserem Verständnis den<br />

wahrscheinlichen Entwicklungspfad allein der industriellen Kernsektoren (...)“<br />

(Kern/Schumann 1984 S. 21). Weitaus sicherer als diese vorsichtige Prognose wird<br />

in einer Folgestudie ca. ein Jahrzehnt später eine Manifestation der ursprünglichen<br />

Tendenz konstatiert. „Der Wiedereinzug von Produktionsintelligenz in die Massen-<br />

produktion ist mittlerweile ein Faktum <strong>und</strong> stellt eines der entscheidenden Resultate<br />

der Produktionsmodernisierung für die von uns untersuchte Rationalisierungsdebatte<br />

dar.“ (Schumann u.a. 1994, S. 643)<br />

Der von Schumann u.a. 1994 als Systemregulierer getaufte neue Facharbeiterty-<br />

pus der Produktion zeichnet sich durch eine Verschränkung von theoretisch-fachli-<br />

chen <strong>und</strong> erfahrungsgeb<strong>und</strong>en-empirischen Kompetenzen aus. Durch die häufige<br />

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