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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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Er führt in seiner Forderung nach einer Neuordnung der Berufsbildung den Be-<br />

griff der beruflichen Handlungskompetenz ein, die zusätzlich zu berufsfachlichen In-<br />

halten zu vermitteln sei. Unter Handlungskompetenz allgemein versteht er die Fähig-<br />

keit des Individuums, sich mit einer Situation handelnd (sowohl im Tun als auch im<br />

Denken) auseinander zu setzen, diese zu gestalten <strong>und</strong> zu bewältigen.<br />

Zeigt eine Person dabei eine gewisse Reife <strong>und</strong> stellt einen „abgrenzbaren situa-<br />

tiven Bezug“ her, so verfügt sie über Qualifikation. Sie ist in der Lage, ihr Leistungs-<br />

potential entsprechend konkreter Arbeitsanforderungen zu verwerten. Schlüsselqua-<br />

lifikationen sind für ihn nun diejenigen Qualifikationen, die dazu beitragen, diese Fä-<br />

higkeit auch unter sich ständig verändernden beruflichen Anforderungen beizube-<br />

halten. „Berufliche Handlungskompetenz“ wird entsprechend von Bader (1989) defi-<br />

niert als „(...) die Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft des Menschen, in beruflichen Situationen<br />

sach- <strong>und</strong> fachgerecht, persönlich durchdacht <strong>und</strong> in gesellschaftlicher Verantwor-<br />

tung zu handeln, d.h. anstehende Probleme zielorientiert auf der Basis angeeigneter<br />

Handlungsschemata selbständig zu lösen, die gef<strong>und</strong>enen Lösungswege zu bewer-<br />

ten <strong>und</strong> das Repertoire seiner Handlungsschemata weiterzuentwickeln.“ (Bader<br />

1989, S. 71) 33<br />

Reetz betont hier im wesentlichen die Perspektive des Individuums: Das Konzept<br />

der Schlüsselqualifikationen könne nicht nur zur bloßen Funktionsfähigkeit des Aus-<br />

zubildenden <strong>und</strong> zu betriebskonformem Verhalten führen. Das Bildungssystem<br />

müsse es sich auch zum Ziel <strong>und</strong> zur Aufgabe machen, das Individuum in seiner<br />

Persönlichkeit <strong>und</strong> mit seinen Bildungsansprüchen zu berücksichtigen <strong>und</strong> damit eine<br />

Entwicklung zur autonomen Handlungsfähigkeit <strong>und</strong> Vielfältigkeit zu begünstigen.<br />

(vgl. Reetz 1990, S. 21)<br />

Er greift bei der Systematisierung von Schlüsselqualifikationen auf die Persön-<br />

lichkeitstheorie von Hans Roth (1966, 1971) zurück, welche gerade die ganzheitlich<br />

orientierte Persönlichkeitsbildung <strong>und</strong>, damit verb<strong>und</strong>en, die menschliche Hand-<br />

lungsfähigkeit ins Zentrum stellt: Dabei äußert sie sich in drei Dimensionen, nämlich<br />

im sacheinsichtigen Verhalten/Handeln (Sachkompetenz <strong>und</strong> intellektuelle Mündig-<br />

33 Siehe zu allgemeiner Handlungskompetenz auch Meyer 1995. Zur Handlungskompetenz als Ziel<br />

der Handlungsorientierung in der beruflichen Bildung vgl. Eckert 1992.<br />

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