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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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doch, ebenso wie Bahrdt, nicht darauf ein, wie umfangreich diese Veränderungen<br />

sind <strong>und</strong> in welche Richtung sie gehen (vgl. Kluth 1959).<br />

Burkhart Lutz kritisiert Jahre später, dass in der Soziologie bislang weder die Be-<br />

rufsstrukturen noch die Berufsqualifikationen hinreichend differenziert analysiert wur-<br />

den (vgl. Lutz 1969, S. 228). Zwar habe man sich mit deren Niveaustufen <strong>und</strong> fachli-<br />

chen Richtungen aus unterschiedlichen Bestrebungen heraus auseinander gesetzt,<br />

die daraus resultierenden Erkenntnisse spiegelten aber nicht die derzeitige industri-<br />

elle <strong>und</strong> gesellschaftliche Wirklichkeit wider, da sie meist aus Statistiken entnommen<br />

wurden (gemeint sind Tarifs-, Ausbildungs-, Berufs- oder Sozialstatistik), bei denen<br />

„implizit von einer Reihe von Postulaten (...) [ausgegangen wurde], die immer weni-<br />

ger haltbar sind.“ (Lutz 1969, S. 231) Wenn man auf dieser Gr<strong>und</strong>lage keine zufrie-<br />

den stellenden Informationen über den Inhalt von aktuellen Arbeitstätigkeiten erhal-<br />

ten kann, dann ist erst recht keine Prognose von zukünftigen Arbeitsanforderungen<br />

machbar.<br />

Es gilt also für Lutz, zunächst diese Informationslücken zu untersuchen, d.h. nach<br />

der „inneren Struktur der Berufsqualifikationen im einen oder im anderen Sinn (...) [zu<br />

fragen] - vor allem dann, wenn man sich darüber einig ist, dass Berufsqualifikationen<br />

eben nicht nur das vom bestehenden Ausbildungssystem formal vermittelte <strong>und</strong><br />

durch Prüfungen Nachgewiesene umfasst, sondern eine Fülle von Elementen ein-<br />

schließt, die unmittelbares Produkt von außerbetrieblichen <strong>und</strong> betrieblichen Soziali-<br />

sierungsprozessen oder Voraussetzung von Anpassungsmechanismen in der Ar-<br />

beitswelt selbst sind (...) .“ (Lutz 1969, S. 227)<br />

Lutz wählt das Umfeld „Technischer Fortschritt“ <strong>und</strong> „Produktionsprozess“ als<br />

Ausgangspunkt einer Analyse von Berufsqualifikationen (vgl. Lutz 1969, S. 235).<br />

Denn er geht davon aus, dass die menschliche Arbeit direkt, sozial, instrumentell,<br />

intentional <strong>und</strong> rituell/habituell neu geschaffen wird. Dies geschehe dadurch, dass im<br />

industriellen Arbeitseinsatz direkt produktionsbezogene Aufgaben zunehmend durch<br />

solche ersetzt werden, die „die primären Produktionsprozesse vorbereiten, steuern,<br />

in Gang halten <strong>und</strong> kontrollieren.“ (ebd., S. 243) Das wiederum habe ein Ablösung<br />

von traditionellen Berufsbezeichnungen überall dort zur Folge, wo die Veränderun-<br />

gen der Arbeitsinhalte direkt bedeutsam für den Beruf seien (vgl. ebd., S. 243). Es<br />

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