04.01.2013 Aufrufe

Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nachdem das Duale System der Berufsausbildung in den 70er <strong>und</strong> bis zum An-<br />

fang der 80er Jahre einen historisch einmaligen Aufschwung des Ausbildungsplatz-<br />

angebotes verzeichnen konnte, sank seit 1984 das <strong>Angebot</strong> der Ausbildungsplätze<br />

kontinuierlich bis Mitte der 90er Jahre. Zum einen kann man davon ausgehen, dass<br />

diese Rückläufigkeit auch auf die Abnahme der geburtenstarken Jahrgänge zurück-<br />

zuführen war, zum anderen haben aber auch viele Branchen, in denen früher sehr<br />

viel ausgebildet wurde, aufgr<strong>und</strong> von Konjunkturkrisen ihre Ausbildungskapazitäten<br />

einschränken müssen. (vgl. Berliner Memorandum 1999, S. 19)<br />

In der Vergangenheit sind Ausbildungsrückgänge in bestimmten Branchen stets<br />

durch ein erweitertes <strong>Angebot</strong> von handwerklichen Ausbildungsberufen kompensiert<br />

worden. Statistiken von 1997 zeigen jedoch deutlich, dass die quantitative Dimension<br />

der Ausbildungskrise dadurch ausgelöst wurde, dass in allen Ausbildungsbereichen,<br />

selbst in den prosperierenden <strong>und</strong> beschäftigungsstabilen Bereichen, wie z.B. dem<br />

Kreditgewerbe, Ausbildungsplätze abgebaut worden sind. In der Industriebranche ist<br />

die Ausbildungskapazität im Vergleich zu 1979 sogar fast um 50% eingeschränkt<br />

worden (46%). Das Gleiche gilt leider auch für zukunftsorientierte Berufe, wie z.B. im<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsbereich. (vgl. Berliner Memorandum 1999, S. 19f.)<br />

2.3.1.2. Die qualitative Dimension der Krise<br />

Der Rückgang des Ausbildungsplatzangebotes ist nicht alleine auf konjunkturelle<br />

Faktoren zurückzuführen, sondern auch auf strukturelle Faktoren. Viele Betriebe be-<br />

mängeln die veralteten Ausbildungsgänge, die sich in einer mangelhaften Anpassung<br />

an die Beschäftigungsstruktur ausdrücken. Dadurch, dass der tertiäre Sektor, der<br />

Dienstleistungsbereich, immer stärker in Anspruch genommen wird, steht die Duale<br />

Ausbildung vor einem Problem, denn ihr Ursprung ist traditionell ein produktionsori-<br />

entierter. Das bedeutet, dass der Dienstleistungsbereich in der Dualen Ausbildung<br />

auch schon in der Vergangenheit zu gering vertreten war. 75% der Beschäftigten<br />

befassen sich mit Dienstleistungen im weitesten Sinne, aber nur 50% der Auszubil-<br />

denden eines Jahrganges werden in entsprechenden Berufen ausgebildet, <strong>und</strong> nur<br />

25% der staatlich anerkannten Ausbildungsberufe sind dem Dienstleistungssektor<br />

überhaupt zuzuordnen. (vgl. Berliner Memorandum 1999, S. 22)<br />

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!