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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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schnitt formal geringer qualifiziert sind“ (Rössel/Schaefer/Wahse 1999, S. 71), so<br />

scheint es fraglich, ob gegenwärtige betriebliche Anpassungsstrategien an neue<br />

Produktionsbedingungen mit der Ersetzung von älteren Arbeitnehmern durch jün-<br />

gere, zukünftige Leistungen einer Volkswirtschaft stützen können.<br />

Weil künftig jüngere Jahrgänge gegenüber älteren schrumpfen werden, ist von<br />

einer Beschäftigung älterer Arbeitnehmer über das 65. Lebensjahr hinaus kaum ab-<br />

zusehen. Ältere Arbeitnehmer müssten vermehrt weitergebildet werden, im Sinne ei-<br />

nes lebenslangen Lernens, um die schwächer werdende Wissenszufuhr, bedingt<br />

durch die ins Erwerbsleben eintretenden zahlenmäßig schwächeren Jahrgänge, zu<br />

kompensieren. Der generelle Umgang mit älteren Erwerbstätigen müsste gerade<br />

umgekehrt zu gegenwärtig beobachtbaren betrieblichen Weiterbildungsstrategien<br />

verlaufen. „Anstelle verstärkter Qualifizierungsbemühungen für ältere Beschäftige<br />

beschränken sich aufgr<strong>und</strong> des betrieblichen ‚cost-benefit-Denkens´(...) Weiterbil-<br />

dungsmaßnahmen bislang jedoch zumeist auf jüngere Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Ar-<br />

beitnehmer. Es kann von einer altersselektiven Beteiligung an Maßnahmen der be-<br />

trieblichen Weiterbildung gesprochen werden“ (Barkholdt 1997, S. 52). Zu fordern<br />

bleibt also die Ersetzung einer altersselektiven durch eine altersübergreifende Wei-<br />

terbildungsstrategie. Da das Verlernen von Lernfähigkeit nicht als Alterungskonse-<br />

quenz, sondern als Ergebnis einer Arbeitsbiographie mit fehlenden kontinuierlichen<br />

arbeitsbezogenen Lernanforderungen zu verstehen ist, müssen Qualifizierungsmo-<br />

mente im Sinne einer Institutionalisierung konsequent in Arbeitsprozesse integriert<br />

werden.<br />

Um eine künftiges Arbeitskräfteangebot älterer Menschen zu sichern, müssen<br />

Ursachen von Dequalifizierung erkannt <strong>und</strong> verringert werden. Neben einer formal<br />

geringeren Qualifikation Älterer, bedingt durch eine steigende Bildungsexpansion<br />

auch im allgemein bildenden Bereich, vergrößert sich die Kluft zwischen dem einst<br />

beruflich erworbenen Basiswissen <strong>und</strong> den gegenwärtig immer schneller veraltenden<br />

aktuellen Wissensbeständen. In diesem Zusammenhang erscheint ein „up to date“<br />

über Weiterbildung immer notwendiger.<br />

7 Vgl. dazu ausführlicher Klauder 1993, S. 482f. <strong>und</strong> Rössel/Schaefer/Wahse 1999, S. 17f.<br />

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