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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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zwischen Berufs- <strong>und</strong> Persönlichkeitsbildung aufgeweicht. Spätestens seitdem wird<br />

gesehen, dass Schlüsselqualifikationen nicht einfach ‚erzeugbar‘, sondern unter be-<br />

stimmten Rahmenbedingungen ‚ermöglichbar‘ sind. (vgl. Bergmann 1996) Damit ist<br />

in den letzten Jahren auch eine Auseinandersetzung um die mit der Qualifizierung<br />

verb<strong>und</strong>ene Begrifflichkeit entstanden (siehe z.B. Kapitel 4.4).<br />

Im nächsten Schritt gilt es nun, die in der Theorie gebildeten Konzepte zur ‚Er-<br />

möglichung‘ von Schlüsselqualifikationen <strong>und</strong> damit die Befähigung zur beruflichen<br />

Handlungskompetenz auf die Gestaltung von Lernprozessen in die schulische <strong>und</strong><br />

betriebliche Berufsaus- <strong>und</strong> -weiterbildung konkret zu übertragen. Denn erst im si-<br />

tuativen Kontext der tatsächlichen beruflichen Praxisanwendung erweisen sich<br />

Schlüsselqualifikationen <strong>und</strong> Handlungskompetenz als tauglich <strong>und</strong> real interpretier-<br />

bar. (vgl. Reetz 1990) Dabei wird die Handlungsorientierung als didaktische Leitkate-<br />

gorie <strong>und</strong> spezifische Methodik herangezogen. Unter Handlung ist geplantes, kon-<br />

trolliertes, ggf. kooperatives <strong>und</strong> umfassendes Tun zu einem bestimmten Zweck zu<br />

verstehen, womit der Aspekt der Ganzheitlichkeit berührt wird (vgl. Lipsmeier 1989).<br />

Handlungsorientierung bedeutet demnach eine Abkehr von mechanischem eindi-<br />

mensionalem Zweck-Mittel-Vorgehen hin zu einer umfassenden Komplexität (von<br />

Arbeitsleistungen, qualifikatorische Voraussetzungen, Anforderungen im Arbeits-/Be-<br />

rufsleben). Es gilt hier, in einem möglichst treffenden Praxisbezug Lehr-/Lernpro-<br />

zesse so zu gestalten, dass durch handlungsorientierte Bildungsprozesse ein Wie-<br />

dererkennen bzw. eine Antizipation von ganzheitlicher <strong>und</strong> produktiver Praxis ermög-<br />

licht wird. Lernhandlungen sollten nach Reetz (1990) dabei mehr dispositiv-operati-<br />

ven Charakter haben (Handlungen auf höherer Regulationsebene, z.B. Strategien),<br />

so daß insbesondere in Berufsschulen Schüler vor konkrete <strong>und</strong> komplexe Aufgaben<br />

(Fallstudien, Projekte, Planspiele) gestellt werden. Gleichzeitig fordert Reetz vom<br />

betrieblichen Lernen das Ausüben von praktischen Arbeitshandlungen, die geprägt<br />

sind durch eine Aufgabenkomplexität, „die dem Lernenden selbständiges Planen,<br />

Ausführen <strong>und</strong> Kontrollieren erlaubt.“ (Reetz 1990, S. 26) Um zudem den Verlust der<br />

Motivation zu verhindern, sollten in Lern- <strong>und</strong> Arbeitssituationen entsprechende Ge-<br />

staltungsräume eröffnet werden (vgl. Reetz 1990, S. 28). Umsetzungkonzepte <strong>und</strong><br />

Realisierungsversuche von handlungsorientiertem Unterricht sind insbesondere in<br />

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