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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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Rationalität, Humanität, Kreativität, Flexibilität <strong>und</strong> Multi-Optionalität der Selbstver-<br />

wirklichung (...)“ (ebd., S. 37) verfügt <strong>und</strong> entsprechend geschult werden sollte, so-<br />

wohl zur Bewältigung <strong>und</strong> Entfaltung der eigenen Persönlichkeit als auch zur F<strong>und</strong>ie-<br />

rung der beruflichen Existenz <strong>und</strong> des gesellschaftlichen Verhaltens. Mertens beob-<br />

achtet an anderer Stelle, dass die Arbeits- <strong>und</strong> Berufswelt eine recht dynamische<br />

Entwicklung nehme <strong>und</strong> die Flexibilisierungs- <strong>und</strong> Mobilisierungsanforderungen an<br />

die arbeitenden Subjekte somit in ihrem Tempo <strong>und</strong> ihrer Richtung nicht eindeutig<br />

bestimmbar seien. Gekennzeichnet sind die Wandlungsprozesse u.a. durch häufi-<br />

gere Berufs- <strong>und</strong> Branchenwechsel, Veränderung des Arbeitseinsatzes <strong>und</strong> -um-<br />

fangs sowie auch eine an die genannten Prozesse gekoppelte soziale <strong>und</strong> statusbe-<br />

zogene Mobilität (vgl. hier Mertens 1974b). Die Wissenschaften, die sich mit Ar-<br />

beitsmarktforschung auseinander setzen (Wirtschafts-, Natur-, technische Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Sozialwissenschaften), können folglich nur Momentaufnahmen der Arbeitssitua-<br />

tion machen bzw. Entwicklungstrends der Vergangenheit aufzeigen, nicht jedoch<br />

Prognosen bezüglich zukünftiger Innovationen <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Anforde-<br />

rungen an den Arbeitnehmer stellen (dies steht im Gegensatz zu Lutz, der davon<br />

ausging, dass man durch ein Beseitigen von Informationslücken bezüglich der In-<br />

halte von Arbeitstätigkeiten auch Schlüsse auf die Zukunft ziehen könne, siehe<br />

S. (xx) dieses Berichts).<br />

Mertens antwortet auf besagtes Problem mit der Forderung einer Flexibilisierung<br />

im Bildungssystem <strong>und</strong> einer Ausrichtung an das nicht Prognostizierbare selbst, was<br />

für ihn bedeutet, den Gedanken aufzugeben, die Bildungsplanung <strong>und</strong> den Aufbau<br />

des Bildungssystems an nicht machbaren Qualifizierungsprognosen ausrichten zu<br />

wollen. Er spricht hier von einer offenen Planung (open planning). Ziel ist es, eine<br />

Bildung zu konzipieren, die beständig als Gr<strong>und</strong>stock für die berufliche Existenz die-<br />

nen kann. Die derzeitige Situation ist bislang jedoch so, „dass das Obsoleszenz-<br />

tempo (Zerfallszeit, Veraltenstempo) von Bildungsinhalten positiv mit ihrer Praxis-<br />

nähe <strong>und</strong> negativ mit ihrem Abstraktionsniveau korreliert.“ (ebd., S. 39) M.a.W. der<br />

fertig Ausgebildete ist durch seine Berufsausbildung nicht in der Lage, sofort produk-<br />

tiv eingesetzt zu werden. Auch kann er nicht auf alle Formen <strong>und</strong> Veränderungen in<br />

der Arbeitswelt seines gewählten Berufs in zufrieden stellender Weise mit dem ent-<br />

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