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Nachfrage und Angebot moderner und modernisierungsrelevanter ...

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4.5.2.1. Lernorte<br />

Situative Kontexte von Lernprozessen werden u.a. in der jeweiligen Lernumgebung<br />

geschaffen, d.h. sie sind abhängig vom entsprechenden Lernort. In neuen Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Betriebsorganisationen findet Lernen nach Dehnbostel (1998) zunehmend an<br />

dezentralen, d.h. an nicht ausschließlichen bzw. zentralen Lernorten (training off the<br />

job nach Baitsch (1998) 38 statt. Dezentrale Lernorte werden wiederum in arbeitsge-<br />

b<strong>und</strong>ene (training on the job) sowie arbeitsverb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> -orientierte Lernorte (bei-<br />

des training near the job) unterschieden. Bei der ersten Form ist der Lern- in den Ar-<br />

beitsort eingeb<strong>und</strong>en. Ein solcher ist z.B. die Lerninsel, die Lernstation oder der<br />

Qualifizierungsstützpunkt. Das arbeitsverb<strong>und</strong>ene Lernen findet räumlich getrennt,<br />

aber arbeitsnah <strong>und</strong> arbeitsorganisatorisch zusammengehörig statt. Hier sind Tech-<br />

nikzentren <strong>und</strong> Musterausbildungsplätze zu nennen. Die dritte Variante des dezen-<br />

tralen Lernens, das arbeitsorientierte Lernen, erfolgt in solchen Bildungseinrichtun-<br />

gen, die z.B. das Lernen in Lernfabriken <strong>und</strong> Produktionswerkstätten, in denen Auf-<br />

tragsarbeiten möglichst authentisch erfüllt werden, anbieten. (vgl. ebd.)<br />

Bei dezentralen Lernorten wird insgesamt die Arbeitsinfrastruktur mit einer Lern-<br />

infrastruktur „angereichert“. Diese wird entsprechend ausgestattet mit Lernmaterialen<br />

(dazu gehört auch die Lernsoftware als „multiples Medium“) <strong>und</strong> kooperativen Lern-<br />

gruppen, mit deren Hilfe gestaltungsorientierte Aufgaben gelöst sowie Lerninhalte<br />

<strong>und</strong> -ziele vermittelt werden. Das Lernen geschieht also hauptsächlich im bzw. nahe<br />

zum konkreten Arbeitsprozess, weniger in künstlich geschaffenen Situationen. Die<br />

Lernortpluralität stellt dabei eine erweiterte Form des dezentralen Lernens dar. Hier<br />

werden mehrere Lernorte innerhalb eines Unternehmens miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

bzw. herkömmliche mit neuen Lernorten kombiniert. (vgl. Dehnbostel 1998)<br />

Insgesamt hat das Lernen im Prozess der Arbeit den Vorteil, dass neue (Anwen-<br />

dungs-) Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten unmittelbar in der Arbeitsausübung gelernt wer-<br />

den können. Diese Lernform trägt damit zu einer Entwicklung von Selbststeuerungs-<br />

<strong>und</strong> Kooperationsfähigkeiten bei. Das Lernen im Prozess der Arbeit ist dabei nicht<br />

38 Angesprochen werden hier diejenigen Bildungseinrichtungen, wie Berufsschulen <strong>und</strong> institutionalisierte<br />

Weiterbildungsstätten, die noch traditionell geprägt sind.<br />

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