11.01.2013 Aufrufe

Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />

In tierexperimentellen Studien wurde die antibiotische Wirksamkeit und die beschleunigte<br />

Wundheilung <strong>bei</strong> infizierten <strong>Wun<strong>den</strong></strong> nachgewiesen (217).<br />

In einem Cochrane Review von 2001 und dessen Update von 2008 (211) wur<strong>den</strong> 19 RCTs zu<br />

verschie<strong>den</strong>en akuten und chronischen Wundformen gefun<strong>den</strong>. Für die Behandlung von<br />

venösen Ulzerationen wurde eine Empfehlung basierend auf <strong>den</strong> Ergebnissen von zwei<br />

Studien gegeben.<br />

Obwohl, verglichen <strong>mit</strong> anderen Wundauflagen, relativ viele RCTs vorliegen, wird in dem<br />

Cochrane Review – außer für venöse Ulcerationen – die Qualität der Studien als niedrig<br />

bewertet.<br />

Zwei darin aufgeführte hochwertige RCTs (56, 57) untersuchen die komplette<br />

Wundheilungsrate venöser Ulzerationen nach 12 Wochen unter einer Therapie <strong>mit</strong><br />

Manukahonig versus Hydrogel (218) bzw. Hydrogel oder anderen Wundauflagen (56) jeweils<br />

in Verbindung <strong>mit</strong> Kompressionsbehandlung. Der Unterschied ist <strong>bei</strong> einer etwas höheren<br />

Anzahl abgeheilter Ulzerationen in der Honiggruppe nicht signifikant (RR 1,15; 95%-KI 0,96<br />

bis 1,38).<br />

Beide Studien waren nicht verblindet, die sonstigen statistischen Anforderungen an<br />

hochwertiges Studiendesign waren erfüllt.<br />

In einer der <strong>bei</strong><strong>den</strong> Studien (56) findet sich allerdings eine signifikant höhere<br />

Schmerzbelastung in der Honig-Gruppe gegenüber der Vergleichsgruppe <strong>bei</strong> gleichem<br />

Untersuchungssetting (RR 2,53; 95%-KI 1,53 bis 4,18).<br />

Schmerz bzw. Schmerzreduktion wurde von der Leitliniengruppe als Schlüsselparameter zur<br />

Beurteilung einer Intervention definiert. Bei hoher Qualität der Evi<strong>den</strong>z zu medizinischem<br />

Honig <strong>bei</strong> venösen Ulzerationen konnte im Gegensatz zur signifikanten Schmerzbelastung<br />

keine signifikante Verbesserung der Wundheilung nachgewiesen wer<strong>den</strong>. Nach einer Nutzen/<br />

Scha<strong>den</strong>-Abwägung, basierend auf dieser Evi<strong>den</strong>z, erfolgte eine Negativempfehlung für <strong>den</strong><br />

Einsatz von medizinischem Honig in der Therapie <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> (vgl. E 24).<br />

Seite 118 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!