Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF
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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />
In einem Cochrane Review von Valk et al. 2005 (406) wird die <strong>Patienten</strong>edukation<br />
untersucht. Trotz geringer Anzahl an RCTs ergeben sich Hinweise, dass eine gezielte<br />
<strong>Patienten</strong>edukation einen positiven Effekt auf die Reduktion von Amputationen und<br />
Ulzerationen hat. Wissen und Verhalten können demnach innerhalb kurzer Zeit positiv<br />
beeinflusst wer<strong>den</strong> (406). Auch andere Programme, die auf der Einbeziehung des <strong>Patienten</strong><br />
fundieren, wie <strong>bei</strong>spielsweise das „lively legs self-management“- Programm, geben Hinweise<br />
auf einen positiven Effekt auf die Wundheilung (408). Die Compliance von CVI-<strong>Patienten</strong><br />
bezüglich der Kompressionsversorgung und der Durchführung des Bewegungsprogramms<br />
(primäre Endpunkte) bewirkte nach Ansicht der Autoren eine positive Wirkung auf die<br />
Wundheilung. Auch aus anderen Artikeln ergeben sich Hinweise darauf, dass das<br />
Zusammenspiel unterschiedlicher Behandlungsmetho<strong>den</strong> und -ansätze einen positiven<br />
Einfluss auf die Rezidivrate von Ulzerationen hat (409) und die Liegezeit von <strong>Patienten</strong> in<br />
stationären Einrichtungen verringert (410).<br />
Die Nachhaltigkeit der <strong>Patienten</strong>edukation ist ungewiss, da die vorliegen<strong>den</strong> Studien zu kurze<br />
Nachbeobachtungszeiträume hatten, um dies abschließend beurteilen zu können.<br />
Die Auswirkungen präventionsbezogener Elemente integrierter Versorgung wur<strong>den</strong> ebenfalls<br />
in einem Cochrane Review untersucht (390). Positive Effekte in Bezug auf die<br />
Amputationsrate (RR 0,30; 95 %-KI 0,13 bis 0,7) und die Entstehung von Ulzerationen<br />
konnten er<strong>mit</strong>telt wer<strong>den</strong>. Das Ergebnis ist <strong>mit</strong> Vorsicht zu interpretieren, da die zugrunde<br />
liegen<strong>den</strong> Studien ein hohes Risiko für methodische Verzerrungen aufweisen (390).<br />
Die Ergebnisse der oben genannten Studien stützen die Aussagen einer deutschsprachigen<br />
systematischen Übersichtsar<strong>bei</strong>t zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Wund-<br />
kompetenzzentren (402). Ebenso lassen sich aus der vorliegen<strong>den</strong> Ar<strong>bei</strong>t Hinweise ableiten,<br />
dass eine Schulung des Personals, ein angemessenes Assessment und eine evi<strong>den</strong>zbasierte<br />
Therapie einen positiven Effekt auf die Heilungsraten haben können (402).<br />
Erste Ergebnisse zur Senkung der Kosten und Mortalität liegen auch aus dem in Deutschland<br />
umgesetzten DMP-Programm für Menschen <strong>mit</strong> Diabetes vor (400). Dieses Programm<br />
berücksichtigt Fußulzerationen im Rahmen eines umfassen<strong>den</strong> Konzeptes zur Versorgung<br />
von Menschen <strong>mit</strong> Diabetes. Der Ansatz kombiniert leitliniengerechte Behandlungspfade auf<br />
Grundlage der Nationalen Versorgungsleitlinie (2), hausärztlich gesteuerter Versorgung und<br />
der Orientierung an Zielen, welche gemeinsam <strong>mit</strong> dem <strong>Patienten</strong> erstellt wur<strong>den</strong>, sowie der<br />
Förderung des <strong>Patienten</strong>selbstmanagements (400).<br />
Schlussfolgerung:<br />
Seite 244 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012