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Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />

unterschiedlicher Porosität <strong>mit</strong> aktiver Sogapplikation führt zu einer aktiven<br />

Wundbehandlung, die in <strong>den</strong> letzten Jahren eingehend untersucht wurde (327). Alle in der<br />

internationalen Literatur durchgeführten randomisierten Studien bzw. alle in geeigneten<br />

Metaanalysen integrierten Studien haben Schwämme benutzt. Es gibt auch die<br />

Applikationsform <strong>mit</strong> Gaze, zu der aber keine entsprechen<strong>den</strong> Daten vorliegen.<br />

Die Verbreitung in westlichen Industrienationen <strong>mit</strong> einem zwischenzeitlichen Jahresumsatz<br />

von über einer Milliarde US-Dollar betont die zunehmende Bedeutung der Methode (322). In<br />

Deutschland sind <strong>mit</strong>tlerweile verschie<strong>den</strong>e Hersteller auf dem Markt, deren Produkte aber<br />

trotz unterschiedlicher Geräteausführungen alle auf dem gleichen Prinzip aufbauen. Aktuell<br />

fin<strong>den</strong> zunehmend Versuche statt, die Methode für die ambulante Behandlung in<br />

Deutschland zu etablieren.<br />

Seit ihrer Einführung sind verschie<strong>den</strong>e Versuche vorgenommen wor<strong>den</strong>, die Effekte der<br />

Vakuumversiegelung im Rahmen von Metaanalysen zu beschreiben. Li<strong>mit</strong>ierend ist die<br />

Qualität und Anzahl der zur Verfügung stehen<strong>den</strong>, in die Analysen einfließen<strong>den</strong> Ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Trotz ihrer weiten Verbreitung existieren kaum randomisierte Untersuchungen zur<br />

Vakuumversiegelung und vor allem die mangelnde Qualität der Untersuchungen beschränkt<br />

aus ihnen abgeleitete allgemeingültige Empfehlungen erheblich. Die Studienlage zur<br />

Vakuumversiegelung erlaubt zudem aufgrund der inhomogenen Untersuchungen keine<br />

Metaanalyse. Es wur<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>ste Zielkriterien und Surrogate untersucht. Verschie<strong>den</strong>e<br />

konkretisierte Fragestellungen (s. Tabellenanhang) gingen in die Analytik ein, die im<br />

folgen<strong>den</strong> Text <strong>mit</strong> einer zusammenhängen<strong>den</strong> Bewertung erläutert wer<strong>den</strong> sollen.<br />

Im Jahre 2000 publizierte McCallon (328) eine Untersuchung, in der die Reduktion der<br />

Wundfläche und die Zeit bis zur kompletten Heilung analysiert wur<strong>den</strong>. Die vermeintliche<br />

Randomisierung stellt lediglich eine Alternation dar (<strong>Patienten</strong> wur<strong>den</strong> abwechselnd in die<br />

Gruppen verteilt). Aufgrund des oben beschriebenen Randomisierungsverfahrens sollte die<br />

Untersuchung aber eher als „pseudo“- bzw. „quasi“-Randomisierung betrachtet wer<strong>den</strong> (96).<br />

Darüber hinaus erlaubt die geringe Fallzahl keine geeignete Analyse, um daraus eine<br />

Empfehlung ableiten zu können.<br />

Das <strong>bei</strong> Menschen <strong>mit</strong> Diabetes relevante Outcome-Kriterium „Vermeidung von<br />

Amputationen“ wurde <strong>bei</strong> Armstrong als sekundäres Zielkriterium sowohl für alle<br />

Reamputationen als auch für die immobilisieren<strong>den</strong> und <strong>mit</strong> relevanter Letalität<br />

vergesellschafteten Reamputationen oberhalb des Fußes betrachtet (326). Ein signifikanter<br />

Unterschied konnte nicht gezeigt wer<strong>den</strong>. Die Bedeutung der Studie liegt darin, dass sie über<br />

eine hohe Fallzahl verfügt und trotz aller vorhan<strong>den</strong>en medizinisch inhaltlichen und<br />

Seite 207 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012

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