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Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />

Zur Überprüfung der Wasserqualität wurde im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für<br />

Wundheilung und Wundbehandlung e.V. eine Probenahme in Privathaushalten von Menschen<br />

<strong>mit</strong> chronischen <strong>Wun<strong>den</strong></strong> durchgeführt. Die Probenahme erfolgte gemäß der EG ISO<br />

19458:2006 (D). Die Untersuchung und Bewertung wurde von einem für Wasserproben<br />

akkreditierten Labor durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen korrelieren <strong>mit</strong> anderen Berichten zu Verun-<br />

reinigungen des Leitungswassers <strong>mit</strong> Pseudomona<strong>den</strong> und anderen gramnegativen Bakterien<br />

(180-183). Selbst <strong>bei</strong> ab Wasserwerk optimaler Trinkwasserqualität kann eine Kontamination<br />

<strong>mit</strong> <strong>den</strong> genannten Bakterien im Leitungssystem des Endverbrauchers erfolgen. Ob<br />

Bakterienfilter (in Armaturen und Duschköpfen) zur Keimreduktion (184, 185) einen<br />

probaten Lösungsansatz darstellen, ist unklar. Eine Kontamination <strong>mit</strong> gramnegativen<br />

Bakterien aus nichtfiltriertem Leitungswasser ist nicht sicher auszuschließen, da <strong>bei</strong> der<br />

Überwachung gemäß Trinkwasserverordnung nur Escherichia coli (E.coli), Enterokokken und<br />

Coliforme Bakterien als mikrobiologische Parameter bestimmt wer<strong>den</strong> (186). Daher kann ein<br />

Entzündungs- und Erkrankungsrisiko durch Pseudomona<strong>den</strong> und andere gramnegative<br />

Erreger nicht sicher ausgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Im Hinblick auf <strong>den</strong> Heilungsverlauf <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> liegen hierzu keine<br />

Studienergebnisse vor.<br />

Aus (patho-)physiologischen Gesichtspunkten ist zunächst abzuleiten, dass eine mikrobielle<br />

Kontamination der Wunde durch die Spülung <strong>mit</strong> Leitungswasser erfolgen und die<br />

Wundheilung verzögern könnte. Dies begründet die präventive Forderung nach einer sterilen<br />

Wundspüllösung.<br />

Gemäß der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

<strong>bei</strong>m Robert Koch-Institut (RKI) „Infektionsprävention in Heimen“ (159) und „Prävention von<br />

postoperativen Wundinfektionen“ (176), sind <strong>bei</strong>m Verbandwechsel nur sterile Materialien zu<br />

verwen<strong>den</strong>.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Anhand der vorliegen<strong>den</strong> experimentellen Studien können keine Aussagen zum Nutzen oder<br />

Scha<strong>den</strong> der Reinigung der Wunde <strong>mit</strong> Leitungswasser gemacht wer<strong>den</strong>. Die Hinweise zu<br />

einem potentiellen Scha<strong>den</strong> ergeben sich aus nicht experimenteller Literatur. Die Spülung<br />

von <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>mit</strong> Leitungswasser und die da<strong>mit</strong> verbun<strong>den</strong>e Frage, ob der Patient duschen<br />

dürfe, wurde im Expertenkreis stark kontrovers diskutiert und führte zu mehreren<br />

Änderungen und Anpassungen der Aussage. Bei einer durch Ischämie und Diabetes mellitus<br />

Seite 97 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012

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