Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF
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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />
10.2. Verschie<strong>den</strong>e Verfahren physikalischer Intervention<br />
10.2.1. Vakuumtherapie<br />
Welchen Effekt hat die Vakuumtherapie auf die Wundheilung im Vergleich zu keiner<br />
Vakuumtherapie bzw. <strong>mit</strong> anderen Verfahren? Mit welchen Effekten ist in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Stadien (Granulation, Exsudation) zu rechnen?<br />
Gregor S., Wolff R.<br />
Tabelle 119: Vakuumtherapie<br />
Evi<strong>den</strong>z 1 Systematische Übersichtsar<strong>bei</strong>t Institut für Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen 2006 (96, 322) daraus<br />
5 RCTs (97, 323-326)<br />
1 Systematische Übersichtar<strong>bei</strong>t Ubbink et al. 2008 (327) daraus<br />
3 RCTs (97, 98, 328)<br />
1 HTA Medical Advisory Secretariat 2006 (329)<br />
1 systematsiche Übersichtsar<strong>bei</strong>t Peinemann & Sauerland (330)<br />
daraus 4 RCT (331-334)<br />
Wirksamkeitsprinzip <br />
Anwendungshinweise<br />
Hintergrundtext:<br />
Bei der Vakuumtherapie erfolgt die Anbringung eines porösen Schwamms auf<br />
bzw. in eine Wunde. Es gibt verschie<strong>den</strong>e verfügbare Schwammmaterialien<br />
<strong>mit</strong> unterschiedlichen Porositäten und Eigenschaften. Die Wunde wird<br />
anschließend unter Einschluss des Schwamms meist unter Verwendung einer<br />
Folie (aber z. B. auch Hydrokolloide möglich) luftdicht abgeschlossen. Danach<br />
erfolgt die Anlage eines Unterdrucks in <strong>den</strong> Schwamm, der sich aufgrund der<br />
luftdichten Situation zusammenzieht. Hierdurch entstehen ein lokaler Druck<br />
im Gewebe und ein stetiger Exsudatabtransport. In Abhängigkeit der<br />
verschie<strong>den</strong>en Sogapplikationsformen (z. B. Redondrainage, Pumpe)<br />
entstehen verschie<strong>den</strong>e lokale Drücke bzw. Anwendungsmöglichkeiten<br />
(kontinuierlicher Sog, inter<strong>mit</strong>tierender Sog, Spül-Saug-Wechsel). Der<br />
dauerhaft oder inter<strong>mit</strong>tierend angelegte Sog führt zu einem Abtransport von<br />
an der Wundoberfläche liegen<strong>den</strong> Stoffen (Exsudatmanagement). Der Sog<br />
führt, da die Wundfläche <strong>mit</strong>tels Folie luftdicht abgeschlossen wird, zudem zu<br />
einem lokalen Druck auf das Gewebe. Hieraus resultieren eine lokale<br />
Oedemreduktion und Durchblutungsveränderungen im Wundareal aber auch<br />
in der Umgebung. Diese führen zu vielfältigen, bis heute nur zum Teil<br />
verstan<strong>den</strong>en, Veränderungen in der Physiologie der Wundheilung.<br />
Die verschie<strong>den</strong>en zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Systeme und Materialien sollten<br />
nach <strong>den</strong> individuellen Erfordernissen der <strong>Patienten</strong> variiert wer<strong>den</strong> (z. B.<br />
unterschiedlich geeignete Materialien und Sogstärken für unterschiedliche<br />
<strong>Wun<strong>den</strong></strong>).<br />
Das Medizinproduktegesetz ist zu beachten.<br />
Die Vakuumversiegelung stellt seit ihrer Einführung in <strong>den</strong> klinischen Alltag eine Alternative<br />
zur klassischen Wundauflage dar (335). Die Kombination von Schaumstoffen<br />
Seite 206 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012