Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF
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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />
10.2.6. Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA)<br />
Welchen Effekt hat die Therapie <strong>mit</strong> wassergefiltertem Infrarot A (wIRA) auf die<br />
Wundheilung im Vergleich zu keiner Therapie <strong>mit</strong> wassergefiltertem Infrarot A (wIRA)?<br />
Welchen Effekt hat die Therapie <strong>mit</strong> wassergefiltertem Infrarot A (wIRA) im Vergleich <strong>mit</strong><br />
anderen relevanten Verfahren? Mit welchen Effekten ist in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Stadien<br />
(Granulation, Exsudation) zu rechnen?<br />
Wolff R.; Gregor S.<br />
Tabelle 138: Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA)<br />
Evi<strong>den</strong>z 1 RCT Schumann et al. (105)<br />
1 Übersichtsar<strong>bei</strong>t Hoffmann et al. 2012 (358)<br />
daraus 1 RCT Biland (vom Deutschen Ärzteblatt zur Publikation<br />
angenommen, Referenz folgt)<br />
Wirksamkeitsprinzip <br />
Anwendungshinweise<br />
Hintergrundtext:<br />
Die Strahlung eines Halogen-Strahlers wird durch eine wassergefüllte Küvette<br />
geleitet. Die dadurch erzeugte kurzwellige Strahlung (780-1400 nm) liegt im<br />
Spektralbereich von Infrarot und wird als Infrarot A bezeichnet (359).<br />
Das resultierende Wärmefeld führt zu einem Temperaturanstieg im Gewebe,<br />
einem erhöhten Sauerstoffpartialdruck sowie einer verbesserten Gewebedurchblutung.<br />
Es wird angenommen, dass durch die Bestrahlung weitere<br />
Effekte, wie Stimulation von Zellen, auftreten (359).<br />
Das Medizinproduktegesetz ist zu beachten.<br />
Für diese prospektive, randomisierte kontrollierte Studie wur<strong>den</strong> 51 <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />
chronischen venösen Ulcera und einer Wundgröße zwischen 1–200 cm 2 eingeschlossen<br />
(105). 25 <strong>Patienten</strong> erhielten wIRA + sichtbares Licht und 26 nur sichtbares Licht. Beide<br />
Gruppen erhielten zudem eine Standardbehandlung, welche Wundreinigung, Versorgung <strong>mit</strong><br />
nicht adhäsiven Wundauflagen und Kompressionstherapie umfasste. Nach Therapie (30<br />
Minuten, 5 x/Woche über neun Wochen) zeigten sich keine statistisch signifikanten<br />
Unterschiede bezüglich kompletter Wundheilung (RR 0,90; 95%-KI 0,71 bis 1,15) sowie der<br />
relativen (mediane Differenz -1,65; 95%-KI -4,73 bis 0,98) und absoluten (mediane<br />
Differenz -2,5; 95%-KI -6,20 bis 0,20) Wundheilung. In keiner der Gruppen traten<br />
unerwünschte Nebenwirkungen auf. Durch die geringe Anzahl eingeschlossener <strong>Patienten</strong><br />
und der unklaren verdeckten Zuteilung ist die Qualität der Evi<strong>den</strong>z niedrig.<br />
In einer weiteren randomisierten kontrollierten Studie wur<strong>den</strong> 40 <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> chronischen<br />
venösen Ulcera und einer initialen Wundgröße zwischen 1–12,4 cm 2 eingeschlossen (in 358).<br />
Alle Studienteilnehmer erhielten eine Standardbehandlung, welche Wundreinigung,<br />
Seite 222 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012