Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF
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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />
6.6. Aktive periodische Wundreinigung <strong>mit</strong>tels Spüllösungen ohne<br />
Zusätze<br />
6.6.1. Isotone Kochsalzlösung<br />
Fragestellung: Bei <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> chronischen <strong>Wun<strong>den</strong></strong>: Welche Effekte hat eine<br />
Wundreinigung <strong>mit</strong> Kochsalzlösung (NaCl 0,9%) versus keine Wundreinigung <strong>mit</strong><br />
Kochsalzlösung (NaCl 0,9%) und im Vergleich <strong>mit</strong> anderen Verfahren? Was sind die Effekte<br />
in verschie<strong>den</strong>en Stadien (Granulation, Exsudation)?<br />
Klug E., Burckhardt, M.<br />
Tabelle 15: Isotone Kochsalzlösung<br />
Evi<strong>den</strong>z 1 systematische Übersichtsar<strong>bei</strong>t Fernandez & Griffiths 2008 (177)<br />
daraus 1 RCT Griffiths et al. 2001 (47)<br />
Wirksamkeits- Spüleffekt, letztlich mechanische Reinigung und Verdünnungseffekt.<br />
prinzip<br />
Vorteil: physiologische, isotone Lösung, daher keine Zelltoxizität, verursacht<br />
keine Allergien (178).<br />
Anwendungs- Sterile isotone Kochsalzlösungen sind nicht konserviert. Sie sind zum<br />
hinweise sofortigen Gebrauch bestimmt. Reste sind zu verwerfen. Dies gilt auch für<br />
<strong>den</strong> Einsatz als Spüllösung für <strong>Wun<strong>den</strong></strong> (159).<br />
Hintergrundtext:<br />
Es erfolgt der Vergleich einer Wundreinigung <strong>mit</strong> Leitungswasser gegenüber einer<br />
Wundreinigung <strong>mit</strong> isotoner Kochsalzlösung. Es gibt keinen Studienarm, in dem „keine<br />
Wundreinigung“ untersucht wurde. Die nur kleinen Fallzahlen „infizierter <strong>Wun<strong>den</strong></strong>“ (3/26 in<br />
der Gruppe „Kochsalzlösung“ vs. 0/23 in der Gruppe „Leitungswasser“) führen zu dem<br />
weiten 95%-Konfi<strong>den</strong>zintervall <strong>bei</strong> einer <strong>mit</strong>tleren Qualität der Evi<strong>den</strong>z. Bezüglich des<br />
sekundären Endpunktes „Wundheilung“ zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied<br />
zwischen <strong>den</strong> <strong>bei</strong><strong>den</strong> untersuchten Gruppen.<br />
Es liegt keine Evi<strong>den</strong>z zur Überlegenheit von isotoner Kochsalzlösung im Vergleich <strong>mit</strong><br />
Leitungswasser oder Ringerlösung <strong>bei</strong> der Rinigung <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> vor. Nach Anbruch<br />
ist die Sterilität nicht mehr gewährleistet. Unkonservierte Spüllösungen für <strong>Wun<strong>den</strong></strong> sind<br />
nach Europäischem Arzneibuch zum sofortigen Verbrauch bestimmt, Reste sind zu<br />
verwerfen (179).<br />
Seite 93 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012