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Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />

Konsens entschie<strong>den</strong>, zumindest eine GCP-Empfehlung auszusprechen, nach der ein Einsatz<br />

von Octenidin in Form einer zugelassenen Antiseptikalösung erwogen wer<strong>den</strong> kann, wenn<br />

der Verdacht einer erregerbedingten Entzündung* (Entzündung durch humanpathogene<br />

Mikroorganismen) der Wunde besteht (vgl. E 20). Zur periodischen Wundreinigung <strong>bei</strong><br />

<strong>Wun<strong>den</strong></strong> ohne lokale Entzündungszeichen sollten aufgrund des fehlen<strong>den</strong> Nutzennachweises<br />

bevorzugt neutrale wirkstofffreie Lösungen eingesetzt wer<strong>den</strong> (vgl. E 19).<br />

6.13.3. PVP-Iod-Lösung<br />

Welche Effekte hat die Wundreinigung <strong>mit</strong> PVP-Iod-Lösung im Vergleich zu keiner<br />

Wundreinigung bzw. im Vergleich <strong>mit</strong> anderen Verfahren? Was sind die Effekte in<br />

verschie<strong>den</strong>en Stadien (Granulation, Exsudation)?<br />

Burckhardt M.; Hirsch T.<br />

Wirksamkeitsprinzip <br />

Anwendungshinweise<br />

Hintergrundtext:<br />

1 Systematische Übersichtsar<strong>bei</strong>t O‘Meara et al 2010 (191)<br />

daraus 1 RCT (48)<br />

Komplex von Povidon und Iod; enthält 9-12 % verfügbares Iod (getrocknete<br />

Substanz). Haut- und Schleimhautantiseptikum. Anwendungskonzentration<br />

indikationsabhängig 0,1 bis 10 % PVP-Iod (241, 242).<br />

Das Iod wird teilweise resorbiert (209).<br />

Bakterizide Wirkung auf grampositive und gramnegative Bakterien<br />

(einschließlich nosokomial relevanter Bakterien wie MRSA, Pseudomonas<br />

aeruginosa), Pilze, Viren (<strong>mit</strong> Einschränkungen), <strong>bei</strong> längerer Einwirkung (2–<br />

24 Stun<strong>den</strong>) auch Bakteriensporen (243-246).<br />

Verminderte Wirksamkeit in Anwesenheit von Eiweißen, Blut, Eiter (247).<br />

Povidon-Iod ist inkompatibel <strong>mit</strong> reduzieren<strong>den</strong> Substanzen, Alkaloidsalzen,<br />

Gerbsäure, Salicylsäure; Silber-, Quecksilber- und Wismutsalzen; Taurolidin,<br />

Wasserstoffperoxidlösung. Die Braunfärbung von Povidon-Iod ist eine<br />

Eigenschaft des Präparates und zeigt seine Wirksamkeit an. Eine<br />

weitgehende Entfärbung weist auf die Erschöpfung der Wirksamkeit des<br />

Präparates hin (241, 242).<br />

Nicht anwendbar <strong>bei</strong> Iodallergie und <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />

Schilddrüsenerkrankung sowie <strong>bei</strong> geplanter Radioiodbehandlung. Weitere<br />

Anwendungshinweise sind der Herstellerinformation zu entnehmen.<br />

Der Nutzen von PVP-Iod-Lösung hinsichtlich der Wundheilung und Kosten wird in einer<br />

systematischen Übersichtsar<strong>bei</strong>t von O‘Meara 2010 untersucht (191).<br />

Iod wird als Pulver, Lösung unterschiedlicher Konzentration oder Gaze-Verband verwendet<br />

und nicht immer wird das verwendete Iod in <strong>den</strong> Studien ausreichend beschrieben.<br />

Seite 129 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012

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