Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF
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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />
• Beratung zu Faktoren, die sich unter Umstän<strong>den</strong> positiv oder negativ auf die<br />
Wundheilung auswirken können<br />
• Umgang <strong>mit</strong> Material<br />
• Nutzen bzw. fehlender Nutzennachweis und mögliche unerwünschte Wirkungen von<br />
therapeutischen Maßnahmen<br />
• Behandlungsalternativen<br />
<strong>Patienten</strong>gerechte Information, Kommunikation und Partizipation sind Bestandteil der<br />
Europäischen Charta für <strong>Patienten</strong>rechte (144) und als Grundrecht des <strong>Patienten</strong> in<br />
Deutschland eingeräumt (161). Die individuelle Gesundheitskompetenz (z. B. das Verstehen<br />
und Verar<strong>bei</strong>ten der Information) und das Informationsbedürfnis des <strong>Patienten</strong> sind grund-<br />
sätzlich zu berücksichtigen (162).<br />
Die GCP-Empfehlungen Nr. 11 ̶ 14 sind im Expertenkonsens verabschiedet, um die oben<br />
genannten Punkte <strong>bei</strong> der Behandlung der <strong>Patienten</strong> in Deutschland sicherzustellen.<br />
5.4. Allgemeine Therapieziele<br />
Rüttermann M., Nink-Grebe B.<br />
Bei der chronischen Wunde ist der physiologische Wundheilungsverlauf unterbrochen bzw.<br />
verzögert und muss wiederhergestellt wer<strong>den</strong> (163). Dazu muss, wie oben beschrieben,<br />
zuerst die Kausaltherapie optimiert wer<strong>den</strong> (siehe Kapitel 5.2)<br />
Ziel der lokalen Wundbehandlung ist es, die chronische Wunde möglichst schnell, <strong>bei</strong> einem<br />
belastungsstabilen Narbenergebnis, zum Abheilen zu bringen. Weitere Komplikationen sollten<br />
vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Falls die Wunde nicht zur Abheilung gebracht wer<strong>den</strong> kann, ist zumindest<br />
die Schaffung von Wundverhältnissen, die einen operativen Wundverschluss ermöglichen,<br />
das Ziel (164). Weiterhin sollten die Behandlung und das Ergebnis die Lebensqualität des<br />
<strong>Patienten</strong> so wenig wie möglich beeinträchtigen (vgl. Kap. 5.3.).<br />
Die <strong>Lokaltherapie</strong> der chronischen Wunde folgt – abgesehen von Ausnahmefällen (wie z. B.<br />
Radioderme, maligne Tumoren oder palliative Therapieansätze) und der Therapie der<br />
Wundursache – <strong>den</strong> fortlaufen<strong>den</strong> Prinzipien „Wundreinigung, Granulations- und<br />
Epithelisierungsförderung“. Ziel ist es, lokale Bedingungen zu schaffen, die das Abheilen der<br />
Wunde ermöglichen. Dies geschieht im Prinzip in mehreren Schritten, die in Abhängigkeit<br />
von <strong>den</strong> Wundverhältnissen unterschiedlich intensiv durchgeführt wer<strong>den</strong> müssen (164-166).<br />
Seite 82 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012