Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF
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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />
Hintergrundtext:<br />
RCTs zu Folienverbän<strong>den</strong> als alleinige Wundauflagen für die in dieser Leitlinie beschriebenen<br />
chronischen <strong>Wun<strong>den</strong></strong> liegen nicht vor. Der Einsatz von Folie erfolgt daher je nach<br />
Erfordernissen der Wundsituation, <strong>den</strong> Zielen des <strong>Patienten</strong> und anhand der physikalischen<br />
Möglichkeiten sowie <strong>den</strong> Grenzen des verwendeten Materials.<br />
8.3.7. Gaze<br />
Welchen Effekt haben Wundauflagen aus Gaze auf die Wundheilung von <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />
chronischen <strong>Wun<strong>den</strong></strong> im Vergleich zu keinen Wundauflagen aus Gaze bzw. zu anderen<br />
relevanten Verfahren? Was sind die Effekte in verschie<strong>den</strong>en Stadien (Granulation,<br />
Exsudation)?<br />
Rüttermann M., Burckhardt M.<br />
Tabelle 69: Gaze<br />
Evi<strong>den</strong>z 1 Systematische Übersichtsar<strong>bei</strong>t Palfreyman 2007 (79)<br />
1 RCT Jeffcoate et al. 2009 (78)<br />
Wirksamkeits- Imprägnierte Gaze besteht aus Cellulose oder Kunstfasern, imprägniert <strong>mit</strong><br />
prinzip<br />
wasserabweisen<strong>den</strong> Fettsalben (z. B. Paraffin), Fettsäurederivaten oder Ölin-Wasser-Emulsionen.<br />
Auch <strong>mit</strong> Hydrokolloid- oder Silikonbeschichtung<br />
erhältlich. Teilweise wirkstoffhaltig (z. B. <strong>mit</strong> Antiseptika). Die<br />
Anwendungs-<br />
Imprägnierung soll das Verkleben der Wundfläche <strong>mit</strong> dem Verband<br />
verhindern.<br />
Gaze kann <strong>bei</strong> wenig Exsudat <strong>mit</strong> der Wunde verkleben und ist dann schwer<br />
hinweise zu entfernen. Doppelt oder mehrfach übereinander applizierte hydrophobe<br />
Gaze verhindert <strong>den</strong> Exsudatabfluss. Baumwollfasern in der Gaze können<br />
sich von der Gaze lösen und <strong>mit</strong> der Wunde verkleben, manchmal sogar<br />
einwachsen. All dies ist durch rechtzeitige Verbandwechsel zu vermei<strong>den</strong>.<br />
Sekundäre Fixierung ist notwendig.<br />
Hintergrundtext:<br />
Beim Vergleich Gazen oder Kompressen <strong>mit</strong> Hydrokolloi<strong>den</strong> konnte in der systematischen<br />
Übersichtsar<strong>bei</strong>t von Palfreyman (79) <strong>bei</strong> <strong>den</strong> acht angeführten Studien kein Unterschied<br />
hinsichtlich der Wundheilung er<strong>mit</strong>telt wer<strong>den</strong> (RR 1,09; 95%-KI 0,89 bis 1,34) (vergleiche<br />
Hydrokolloide).<br />
Anzumerken ist, dass der englische Begriff „Gauze“ für Kompresse steht. Dennoch wird in<br />
vielen Studien nicht eindeutig zwischen Gazen und Kompressen unterschie<strong>den</strong>, sodass hier<br />
Seite 157 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012