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Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />

Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Interpretieren und Vergleichen der jeweiligen Studien entstehen<br />

können.<br />

Im RCT von Jeffcoate (78) zeigt sich kein statistisch relevanter Unterschied <strong>bei</strong> der Heilung<br />

von diabetischen Fußulcera innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von 24 Wochen im<br />

Vergleich von nicht haftender Viskose-Gaze <strong>mit</strong> Mikrofaser-/Hydrofaserverbän<strong>den</strong> (vgl.<br />

Kapitel Mikrofaser) sowie PVP-Iod-imprägnierten Viskose-Gazen (vgl. Kapitel PVP-Iod-Gaze).<br />

Weitere Details hierzu fin<strong>den</strong> sich jeweils im Text zu <strong>mit</strong> Gazen verglichenen Wundauflagen<br />

(Hydrokolloide, Schaumstoffe).<br />

Insgesamt konnten keine signifikanten Studienergebnisse zum Nutzen oder Scha<strong>den</strong> von<br />

Gazen er<strong>mit</strong>telt wer<strong>den</strong>. Der Einsatz von beschichteter Gaze erfolgt daher je nach<br />

Erfordernissen der Wundsituation, <strong>den</strong> Zielen des <strong>Patienten</strong> und anhand der physikalischen<br />

Möglichkeiten sowie <strong>den</strong> Grenzen des verwendeten Materials.<br />

8.3.8. Mull- und Vlieskompressen<br />

Welchen Effekt haben Mull- bzw. Vlieskompressen auf die Wundheilung von <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />

chronischen <strong>Wun<strong>den</strong></strong> im Vergleich zu keinen Mull- bzw. Vlieskompressen bzw. zu anderen<br />

relevanten Verfahren? Was sind die Effekte in verschie<strong>den</strong>en Stadien (Granulation,<br />

Exsudation)?<br />

Rüttermann M., Burckhardt M.<br />

Tabelle 70: Mull- und Vlieskompressen<br />

Evi<strong>den</strong>z 1 Systematische Übersichtsar<strong>bei</strong>t Palfreyman 2007 (79)<br />

Wirksamkeitsprinzip <br />

Anwendungshinweise<br />

Mullkompressen aus Baumwolle, gewoben (Vlieskompressen) oder nicht<br />

gewoben in Verband <strong>mit</strong> Kunstfasern dienen zum Abdecken der Wunde und<br />

können bis zu ihrer Sättigung Wundexsudat aufnehmen. Sie können als<br />

Träger von Spüllösung <strong>bei</strong> feucht/nassen Reinigungsumschlägen oder zur<br />

mechanischen Wundreinigung verwendet wer<strong>den</strong>.<br />

Bei Sättigung der Kompresse wird das Exsudat wieder in die Wunde und an<br />

<strong>den</strong> Wundrand abgegeben. Zudem saugt sie horizontal, was die Gefahr der<br />

Mazeration <strong>bei</strong>nhaltet. Eine Bindung des Exsudates findet nicht statt, was<br />

<strong>den</strong> unerwünschten Exsudataustritt aus dem Verband ermöglicht. Bei zu<br />

schwacher Wundexsudation können Mull- und Vlieskompressen die Wunde<br />

austrocknen und <strong>mit</strong> ihr verkleben. Vollständig feuchte Kompressen<br />

hingegen stellen keine Barriere für Krankheitserreger mehr dar, da sie<br />

durchlässig sind. Sekundäre Fixierung ist notwendig.<br />

Seite 158 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012

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