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Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />

6.13.2. Antiseptikum Octenidin<br />

Welche Effekte hat die Wundreinigung <strong>mit</strong> Octenidin im Vergleich zu keiner Wundreinigung<br />

bzw. im Vergleich <strong>mit</strong> anderen Verfahren? Was sind die Effekte in verschie<strong>den</strong>en Stadien<br />

(Granulation, Exsudation)?<br />

Klug E., Burckhardt M.<br />

Tabelle 43: Octenidin<br />

Evi<strong>den</strong>z Bezüglich des Endpunktes „Wundheilung <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong>“<br />

liegt keine Evi<strong>den</strong>z für die Wirksamkeit von Octenidin vor.<br />

Wirksamkeits- Octenidin besitzt ein breites Wirkspektrum: grampositive und gramnegative<br />

prinzip<br />

Bakterien (einschließlich Problemkrankheitserreger wie MRSA, Pseudomonas<br />

aeruginosa, Chlamydien, Mykoplasmen), Pilze (keine Sporen), Protozoen,<br />

Viren (HBV, HSV)) (232, 233).<br />

Schlechtere Gewebeverträglichkeit als Polihexanid (234, 235). Die Zyto- und<br />

Gewebetoxizität von Octenisept im Zellkulturtest und im Explantationstest<br />

sind deutlich höher als die von PVP-Iod (220, 236, 237).<br />

Anwendungs- Bei Spülungen von Wundkavitäten ist darauf zu achten, dass ein Abfluss<br />

hinweise jederzeit gewährleistet ist, (z. B. Drainage, Lasche). Unter zu hohem Druck<br />

eingebrachte Spüllösung kann das Gewebe schädigen. Bei der klinischen<br />

Anwendung von Octenisept haben sich teilweise starke Nebenwirkungen <strong>bei</strong><br />

Applikation unter Druck in Wundhöhlen gezeigt. Hierüber wurde in einem<br />

Rote-Hand-Brief des Herstellers berichtet und es existieren verschie<strong>den</strong>e<br />

Publikationen zu diesem Thema, welche im Rahmen dieser Leitlinie nicht<br />

evaluiert wur<strong>den</strong> (235, 238-240). Weitere Anwendungshinweise sind der<br />

Herstellerinformation zu entnehmen.<br />

Hintergrundtext:<br />

Es liegt keine Evi<strong>den</strong>z aus randomisiert kontrollierten Studien zu <strong>den</strong> Endpunkten der Leitlinie<br />

für die Anwendung von Antiseptika <strong>mit</strong> dem Wirkstoff Octenidin vor.<br />

Das Antiseptikum Octenidin hat in Studien, die in dieser Leitlinie nicht als Grundlage der<br />

graduierten Empfehlungen berücksichtigt wur<strong>den</strong>, eine schlechtere Gewebeverträglichkeit als<br />

Polihexanid (234, 235) gezeigt. Die Zyto- und Gewebetoxizität von Octenisept im<br />

Zellkulturtest und im Explantationstest sind deutlich höher als die von PVP-Iod (220, 236,<br />

237). Die deutsche Arznei<strong>mit</strong>telbehörde (BfArM) hat daher das Antiseptikum nur für eine<br />

zeitlich begrenzte antiseptische Behandlung bzw. die adjuvante antiseptische<br />

Wundbehandlung zugelassen.<br />

Die infizierte bzw. entzündete Wunde ist nicht im Einschlussbereich der Leitlinie, daher kann<br />

keine graduierte Empfehlung abgeleitet wer<strong>den</strong>. Die Leitliniengruppe hat sich <strong>den</strong>noch im<br />

Seite 128 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012

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