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Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den ... - AWMF

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S3-Leitlinie 091-001 „<strong>Lokaltherapie</strong> <strong>chronischer</strong> <strong>Wun<strong>den</strong></strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Risiken CVI, PAVK und Diabetes mellitus“<br />

Amputation (RR 1,89; 95%-KI 0,42 bis 8,74) konnten keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen Gaze und Mikro-/Hydrofaser er<strong>mit</strong>telt wer<strong>den</strong>.<br />

Hinsichtlich des Endpunktes Schmerz sind die Ergebnisse (gemessen <strong>mit</strong> 100mm visueller<br />

Analogskala) zu heterogen, um daraus eine Empfehlung abzuleiten. Die Autoren beschreiben<br />

im Mittel signifikant höhere Schmerzmessungen in der Hydrofaser-Gruppe nach der zweiten<br />

Woche (MD 27,53; 95%-KI 8,9 bis 46,16). Im Verlauf der weiteren Wochen sind die<br />

Unterschiede nicht signifikant, teilweise auch gegensätzlich (höhere Schmerzmessungen in<br />

der Gaze-Gruppe). Hinsichtlich der Kosten unterschei<strong>den</strong> sich laut <strong>den</strong> Autoren der Studie<br />

nur die Anschaffungskosten (vgl. 8.5.2). Bei der Berücksichtigung der Kosten unterscheidet<br />

sich einzig signifikant der Anschaffungspreis zwischen <strong>den</strong> Gruppen (Aquacel > N-A ><br />

Inadine), der sich aber aufgrund ähnlicher Frequenzen in <strong>den</strong> Verbandwechseln nicht<br />

relativiert (vgl. Kap. 8.5.2).<br />

Abgesehen von der Tatsache, dass einige der an der Untersuchung beteiligten Pflegekräfte<br />

nicht verblindet waren, ist die Studie von hoher Qualität und Aussagekraft.<br />

Im Gegensatz hierzu findet sich im RCT von Piaggesi et al. (267) eine signifikante<br />

Verkürzung der Wundheilung <strong>bei</strong> <strong>den</strong> diabetischen Ulcera der <strong>Patienten</strong>, die <strong>mit</strong><br />

Microfaserverbän<strong>den</strong> behandelt wur<strong>den</strong> im Vergleich zu <strong>den</strong> <strong>Patienten</strong>, die zweimal täglich<br />

<strong>mit</strong> Kochsalzlösung angefeuchteten Kompressen verbun<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>. Die Autoren berichten<br />

von einer <strong>mit</strong>tleren Heilungszeit von 127 ± 46 Tagen in der Hydrofasergruppe und 234 ± 61<br />

Tagen in der Kontrollgruppe (p = 0,001). Diese Studie ist von sehr niedriger Qualität<br />

hinsichtlich der geringen <strong>Patienten</strong>zahl und Datenanalyse (24 <strong>Patienten</strong> randomisiert aber<br />

nur 20 analysiert) sowie der unklaren Zuordnung und Verblindung der Teilnehmer (es<br />

erfolgte nur eine verblindete Auswertung nach acht Wochen). Die Studie ist daher von<br />

geringer Aussagekraft.<br />

In einer weiteren Studie von Jude et al. (268) wurde eine silberhaltige Mikro-/Hydrofaser <strong>mit</strong><br />

Alginat (ohne Silber) verglichen. Auch hier zeigten sich keine signifikanten Ergebnisse<br />

hinsichtlich der Wundheilung nach acht Wochen <strong>bei</strong>m diabetischen Fußulcus (RR 0,88; 95%-<br />

KI 0,72 bis 1,09).<br />

Zusammenfassend konnten keine konklusiven Studienergebnisse zum Nutzen oder Scha<strong>den</strong><br />

von Mikrofaser/Hydrofaser er<strong>mit</strong>telt wer<strong>den</strong>. Signifikante Ergebnisse fan<strong>den</strong> sich nur <strong>bei</strong><br />

einer Studie <strong>mit</strong> sehr niedriger Qualität und diese waren widersprüchlich zum Ergebnis der<br />

qualitativ besseren Studie. Der Einsatz von Mikrofaser/Hydrofaser erfolgt daher je nach<br />

Seite 151 von 279 aktueller Stand: 12.06.2012

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