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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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massiv verändern, kann dies zu einer völlig unvorhergesehenen Systemdynamik<br />

führen. (…) Eine Gr<strong>und</strong>frage solcher Modellierungen ist, zweitens, inwieweit neben<br />

den üblichen Gr<strong>und</strong>kompetenzen – den personalen, aktivitätsbezogenen, fachlich-methodischen<br />

<strong>und</strong> sozial-kommunikativen – eine generalisierte Selbstorganisationsdisposition,<br />

eine Selbstorganisationskompetenz existiert, die das Vermögen<br />

erfasst, sich überhaupt in Selbstorganisationsprozesse einbinden zu können.<br />

Sie hätte den Charakter einer Metakompetenz, wäre Voraussetzung aller anderen<br />

Gr<strong>und</strong>kompetenzen.“<br />

Die vorliegende Arbeit beantwortet die erste Frage durch eine spezifische Modellbildung.<br />

Zwar beschreiben auch wir keine Individualprozesse der <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />

im Sinne eines Persönlichkeitsmodells, sondern Gruppenprozesse einer<br />

größeren Anzahl von Individuen. Aber indem diese Individuen in einen Kompetenzraum<br />

beschrieben werden, ist automatisch eine Individualität der Agenten<br />

gegeben. Sie resultiert daraus, dass die Gruppe im Kompetenzraum verteilt ist.<br />

Variabilität <strong>und</strong> Varianz um den Gruppenordner ist Ausdruck individueller Eigenart.<br />

Jeder Platz im Kompetenzraum ist einzigartig <strong>und</strong> entspricht einem einzigartigen<br />

Kompetenzprofil. Indem diese Orte durchreist werden können, kann<br />

auch <strong>Kompetenzentwicklung</strong> modelliert werden. Die individuellen Trajektorien<br />

im Kompetenzraum entsprechen den individuellen biografischen Erfahrungen.<br />

Die Ausweitung des Modells durch Betrachtung von Geschwindigkeiten in diesem<br />

individuellen Raum erlaubt es zudem, Metakompetenz zu konzeptualisieren.<br />

Simulationen wie EvoKom, SynKom <strong>und</strong> SynKom_Berg erlauben es, die individuellen<br />

Entwicklungsschritte mitzuverfolgen. Gleichzeitig stehen Gruppenprozesse<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Die Parameter, die in den Modellen erscheinen, geben die<br />

Rahmenbedingungen für alle Gruppenmitglieder vor. Während das Kompetenzraummodell<br />

individuell Kompetenzen als Variablen behandelt, zieht sich das Problemraummodell<br />

wieder auf die Gruppensicht von Kompetenzen zurück. In dem<br />

zweiten Modell werden Kompetenzen als Gruppen-Parameter behandelt. Dafür<br />

erlaubt in diesem Fall die Einführung von Geschwindigkeit, aktivitätsbezogene<br />

Kompetenz als eine besondere Gr<strong>und</strong>kompetenz darzustellen.<br />

In allen Modellen, die in dieser Arbeit vorgestellt werden, geht es um die Lösung<br />

eines Gr<strong>und</strong>problems der Evolution: Wie verlässt die Evolution einmal erreichte<br />

Optima <strong>und</strong> findet neue Lösungen? Wie entsteht Innovation durch Instabilisierung<br />

bestehender selbstorganisierter Muster?<br />

Im Fall des Kompetenzraums geht es um den Übergang zu neuen Normen <strong>und</strong><br />

Werten in einer Gruppe. Wie trägt die Existenz verschiedener Kompetenzprofile<br />

in einer Gruppe (Variabilität erreicht durch Mutation), die gegenseitige Bezugnahme<br />

<strong>und</strong> Dominanz des Gruppenwerts <strong>und</strong> die Gruppenkommunikation of den<br />

Wert bestimmter Kompetenzprofile dazu bei, dass sich die Gruppe auf einen anderen<br />

Wert im Kompetenzraum verständigt? Die Simulationen zeigen, dass es dabei<br />

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