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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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Es stellt sich die Frage, wie die verschiedenen Kompetenzbestandteile zusammenwirken.<br />

Ist möglicherweise eine Facette der Fähigkeit zur Selbstorganisation, dass<br />

sie das Zusammenwirken der verschiedenen Kompetenzbestandteile bewirkt/steuert<br />

(siehe Übersicht 3)? Wir stellen uns vor, dass Kompetenz als Phänomen ein sehr<br />

komplexes Gebilde ist, in dem die einzelnen analytisch getrennten Kompetenzbestandteile<br />

in Wirklichkeit sehr stark interagieren. Diese Überlegung gilt natürlich<br />

auf individueller Ebene, aber ist noch interessanter, wenn das Zusammenspiel der<br />

Kompetenzen mehr als eine Person betrifft, z. B. Gruppen, organisatorische Einheiten,<br />

Netzwerke, Zulieferbeziehungen usw.<br />

(2) Entwicklung von Kompetenz – ein Aspekt von Selbstorganisation?<br />

Wir gehen davon aus, dass Kompetenz entwickelbar ist, sei es durch Üben, durch<br />

reflektierte Erfahrung <strong>und</strong>/oder andere Lernprozesse. Das heißt aber auch, dass<br />

Stufen/Niveaus von Kompetenz erkennbar/messbar sein müssen. Aber gerade<br />

dieser Schritt der Entwicklung, von einem Niveau von Kompetenz zum nächsthöheren<br />

Niveau, lässt uns die Frage stellen, ob dies erstens durch Handlungen<br />

abgebildet wird <strong>und</strong> zweitens, welche Kompetenzen dafür erforderlich sind. Ist die<br />

Verfolgung dieses Schritts von einer Stufe zur nächsten mit den Begriffen Lernkompetenz<br />

<strong>und</strong> Veränderungskompetenz abzudecken? Oder ist dies eine Facette<br />

der Fähigkeit der Selbstorganisation, <strong>und</strong> zwar Selbstorganisation des Lernens,<br />

des Veränderns, im Sinne von Erpenbeck/Heyse (1999) als eine Disposition (Anlagen,<br />

Fähigkeiten, Bereitschaft) selbstorganisiert zu handeln.<br />

Lernkompetenz wird auch als Metakompetenz bezeichnet, da sie eine von bestimmten<br />

Inhalten unabhängige Fähigkeit darstellt (Weinert 1999). Lernkompetenz wird<br />

als Fähigkeit zum erfolgreichen Lern-Handeln verstanden <strong>und</strong> konstituiert sich aus<br />

der Kompetenz zur Selbststeuerung <strong>und</strong> Kompetenz zur Kooperation (Mandl/Krause<br />

2001). Nach Weinert (1982) ist Lernen dann selbstgesteuert, wenn der Lernende<br />

das Ob, Was, Wann, Wie <strong>und</strong> Woraufhin er lernt, (…) beeinflussen kann.<br />

Die im Kapitel 3.2 vorgeschlagene Differenzierung von Kompetenzen erfolgt mit<br />

der Zielsetzung, Unternehmen <strong>und</strong> deren Personal-, Organisations- <strong>und</strong> Wissensentwicklung<br />

dahin zu entwickeln, dass sie nicht nur mehr in der Kategorie „Anpassungskompetenzen“<br />

(Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten) denken,<br />

sondern sich dafür einsetzen, „Veränderungskompetenzen“ zu entwickeln, was<br />

den besonderen Ansprüchen moderner Unternehmen entspricht. Mit Veränderung<br />

ist dabei gemeint, sich selbst als auch die Dimensionen der einzelnen Handlungsfelder<br />

zu entwickeln.<br />

Anpassungskompetenzen zielen darauf, sich an von außen vorgegebene Anforderungen<br />

anpassen zu können. Veränderungskompetenzen zielen darauf hin, Indi-<br />

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