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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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Die Unterschiede zwischen den Gruppen hängen damit zusammen, wie die Gruppen<br />

die Arbeit wahrnehmen <strong>und</strong> definieren <strong>und</strong> welche Möglichkeiten die bestehenden<br />

Rahmenbedingungen bieten. Die Gruppe H2 bearbeitet die kognitiven<br />

Anforderungen, die die Arbeit stellt, indem sie über die Ziel-Mittel-Relation der<br />

Arbeitsaufgabe reflektiert, die Arbeit in Beziehung zu den Zielen ausführt, Autonomie<br />

nutzt, die es zu nutzen gibt, <strong>und</strong> versteht, dass diese Arbeit das Zusammenwirken<br />

in der Gruppe <strong>und</strong> mit anderen erfordert.<br />

Die Gruppe D1 dagegen führt die Arbeit ohne deutliche Beziehung zum Ziel,<br />

nur im Rahmen des Gegebenen aus, ohne dass sie zeigt, dass sie Arbeit als etwas<br />

Gestaltbares auffasst. In der Gruppe H2 ist die Arbeit <strong>und</strong> deren Gestalt ein „Eigentum“<br />

der Gruppe, während in der Gruppe D1 die Arbeit von außen gegeben<br />

ist. Dieses von außen Gegebene muss wahrgenommen, verstanden <strong>und</strong> integriert<br />

werden, bevor man darüber reflektieren kann, wie Arbeit sich verändern <strong>und</strong> entwickeln<br />

kann.<br />

Wenn wir hier über Arbeit <strong>und</strong> Arbeitsaufgaben gesprochen haben, dann ist es<br />

nicht selbstverständlich, dass damit nur die Teile der Tätigkeit gemeint sind, die<br />

geplant <strong>und</strong> erwartet werden, sondern es können gerade die Aspekte sein, die man<br />

eigentlich nicht erwartet hatte. Zwar gibt es oft eine allgemeine Akzeptanz des<br />

beschriebenen Phänomens dieser Arbeit, z. B. als „Problem“, „Veränderlichkeit“<br />

usw. Aber dass damit auch neue Aufgaben entstehen, die eventuell im Zusammenspiel<br />

mit anderen Personen, in anderen Teilen der Organisation <strong>und</strong> auch mit Veränderung<br />

von Rahmenbedingungen ausgeführt werden sollen <strong>und</strong> können, wird<br />

oftmals vergessen.<br />

Vielleicht ist es gerade diese Situation der Veränderung von Rahmenbedingungen<br />

aufgr<strong>und</strong> neuer Aufgaben, die für eine effektive Nutzung von Kompetenzen im<br />

Zusammenspiel erforderlich ist, die den eigentlichen Kern der Fähigkeit zur Selbstorganisation<br />

ausmacht.<br />

5.2 Ein geordnetes Zusammenspiel unterstützt<br />

die Entwicklung von Metaroutinen<br />

Die Bezeichnung habituelle Routinen wird verwendet, wenn “eine Gruppe in<br />

einer gegebenen Situation wiederholt dieselben funktionellen Handlungsverläufe<br />

aufzeigt, ohne explizit nach alternativen Wegen gesucht zu haben“ (Gersick/Hackman<br />

1990, S. 69). Diese gewohnheitsmäßigen Routinen können sich<br />

sowohl für die Ausführung der Arbeit (Arbeitsroutinen) entwickeln als auch<br />

soziemotionaler Natur sein. Metaroutinen können auch zu den habituellen Routinen<br />

gehören. In der Gruppenforschung wurde als bedeutend hervorgehoben,<br />

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