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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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Die Ergebnisse der quantitativen Studien zeigen, dass die Art <strong>und</strong> das Ausmaß an<br />

Unterstützung durch die eigene Führung ein wesentlicher theoretischer Baustein für<br />

die Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstorganisation, verstanden als Metaroutine,<br />

ist (r= .36, p < 0.01). Die Bedeutung der Unterstützung durch die Führung wird<br />

weiterhin durch die positiven Zusammenhänge mit Arbeitsroutinen (r= .49, p < 0.01)<br />

<strong>und</strong> der soziemotionalen Situation in der Gruppe (r= .35, p < 0.01) bestätigt.<br />

In der Studie 2 wird diese Bedeutung der Unterstützung durch die Führung abgebildet,<br />

da sich dort zeigt, dass das Nichtvorhandensein dieser Unterstützung die Entwicklung<br />

von Metaroutinen <strong>und</strong> damit der Fähigkeit zur Selbstorganisation erschwert:<br />

Die nächsten Vorgesetzten der Gruppen, die nicht den embryonalen Zustand von<br />

Selbstorganisation erreichten, haben in ihrem Zusammenspiel mit der Gruppe ausschließlich<br />

auf die Produktion <strong>und</strong> deren Messzahlen fokussiert. Soziale Unterstützung<br />

gab es nur, um direkte Produktionsprobleme zu lösen, damit die Produktion<br />

wie gewünscht ablaufen konnte.<br />

Der Vorgesetzte der Gruppe H2 hatte eine eher ambivalente Haltung zu den<br />

Möglichkeiten der Gruppe. Einerseits hatte er großes Vertrauen in das Potential<br />

von Gruppenarbeit für die Erreichung von veränderungsorientiertem Handeln.<br />

Andererseits war die Führungsarbeit doch in der Hauptsache fokussiert auf die<br />

Produktion <strong>und</strong> deren Messzahlen. Einerseits unterstützte er Reflektion <strong>und</strong><br />

Diskussion in der Gruppe, andererseits kam es bei zeitlichen Engpässen leicht<br />

vor, dass er die Gruppe aufforderte, bereits geplante Treffen der Produktionsarbeit<br />

zu „opfern“. Die Unternehmensleitung unterstützte zwar Gruppenarbeit,<br />

aber deren Verhaltensweise war zweideutig. Man wollte innovative Gruppenarbeit<br />

haben, schuf aber keine positiven Rahmenbedingungen, um Reflektion <strong>und</strong><br />

die Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstorganisation zu entwickeln.<br />

5.5 Bedeutung des Vertrauens in die Fähigkeiten der<br />

Gruppe für die Entwicklung von Metaroutinen<br />

Die Selbsteinschätzung <strong>und</strong> die Überzeugung der Gruppe von den eigenen (bereichsspezifischen)<br />

Handlungskompetenz(en) ist deshalb wichtig, weil sie darauf<br />

Einfluss haben wird, welche Ziele sich Gruppen setzen, wie viel Anstrengung sie<br />

gemeinsam in ein Projekt investieren <strong>und</strong> wie viel Wiederstand sie leisten, wenn<br />

Barrieren auftreten.<br />

Mit Selbstwirksamkeitswahrnehmung (group efficacy) bezeichnen wir den kollektiven<br />

Glauben/die kollektive Wahrnehmung der Gruppe, effektiv zu sein <strong>und</strong><br />

effektiv sein zu können. Dieser Einflussfaktor auf die Gruppenleistung kann so-<br />

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