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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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7.4 Von Besetzungslandschaften zu Schwärmen von<br />

Agenten – Stochastische Langevin-Dynamik der<br />

Individuen – Die „Brown’sche-Agenten“-Simulation<br />

Die beschriebenen partiellen Differentialgleichungen (15) lassen sich analytisch<br />

nur in einfachsten Fällen <strong>und</strong> numerisch nur mit hohem Aufwand lösen. Einfacher<br />

<strong>und</strong> auch anschaulicher ist es, die Dynamik einzelner Individuen zu simulieren.<br />

Wir spezialisieren uns hier auf den Fall der Dynamik von Individuen mit kartesischen<br />

Koordinaten in einem niedrig-dimensionalen (bei unseren Simulationen in<br />

der Regel zwei-dimensionalen) Raum <strong>und</strong> stellen die Koordinaten <strong>und</strong> Geschwindigkeiten<br />

des i-ten Individuums als Vektoren r i , v i in diesem Raum dar. Die Langevin-Gleichung,<br />

die der Gleichung (15) mit η = 0 (d. h. keiner Selbstreproduktion)<br />

entspricht, lautet dann:<br />

m dvi = Ki + Fi 2D ξi (t)<br />

dt<br />

Das ist eine Newton’sche Bewegungsgleichung, erweitert um eine stochastische<br />

Langevin-Quelle. Die Terme auf der rechten Seite der Bewegungsgleichung repräsentieren<br />

die Kräfte, die auf die Individuen – symbolisch dargestellt als „Teilchen“<br />

– wirken. Der Term K i modelliert die äußere Kraft, die die Agenten auf die Berge<br />

der Landschaft der Funktion treibt. Wir nehmen an, dass diese Kraft „Potential-<br />

Charakter“ so wie die konservativen Kräfte der Mechanik besitzt.<br />

K i = ∂E (r 1 , ..., r N )<br />

∂r i<br />

Der zweite Kraft-Term F i modelliert „dissipative Kräfte“, die wir wie folgt spezifizieren<br />

(Schweitzer/Ebeling/Tilch 1998, Ebeling/Schweitzer/Tilch 1999):<br />

F i = mγ 0 v i + de i v i<br />

Hier bezeichnet γ 0 einen Koeffizienten passiver Reibung. Dieser Koeffizient hat<br />

die Dimension einer Frequenz. Der andere Term (de i v i ) modelliert eine Beschleunigung<br />

der Agenten in Richtung der Geschwindigkeit v i (a forward thrust), die auf<br />

der Konversion einer Art von „Energie‘‘ aus einem Reservoir e i beruht. In Analogie<br />

zu einem biologisch motivierten Modell nehmen wir eine einfache, monoton mit<br />

der Geschwindigkeit abnehmende Funktion an (mitunter wird das als SET-Modell<br />

bezeichnet) (Schweitzer/Ebeling/Tilch 1998, Ebeling/Schweitzer/Tilch 1999).<br />

ei = m q<br />

c + dv2 i<br />

(16)<br />

(17)<br />

(18)<br />

(19)<br />

91

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