Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF
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Spezialfall betrachten wir noch einmal den Grenzfall der sogenannten überdämpften<br />
Dynamik. Hier gibt es bereits eine Fülle von Resultaten <strong>und</strong> Anwendungsbeispielen<br />
(Ebeling/Karmeshu/Scharnhorst 2001).<br />
Um den Übergang vom neuen zum alten Modell explizit auszuführen, setzten wir<br />
entsprechend Gleichung (2) w = w (�q) = η [E (�q) ] wobei η > O ein freier<br />
Parameter ist, mit dem wir den Anteil der Fisher-Eigen-Dynamik stärker oder<br />
schwächer machen können. Weiter nehmen wir wie im vorigen Abschnitt γ = γ 0 =<br />
const an <strong>und</strong> gehen zur Grenze γ 0 → ∞, d. h. zu starker Dämpfung über. Es folgt<br />
dann für die ortsabhängige Dichte x (�q, t) = ∫f (�q, �p, t) d�p wie oben beschrieben die<br />
Gleichung<br />
∂x (�q, t) = ηx (�q, t) [E (q)– ] + D� �x (�q, t) – 1 x (�q, t) �U (13)<br />
∂t Θ<br />
Das entspricht einer Verallgemeinerung der Dynamik der früheren Modelle im Ortsraum<br />
nach Gleichung (5) bzw. (6). Mit anderen Worten, die Fisher-Eigen-Dynamik<br />
wird erweitert um einen Flussterm proportional zum Gradienten von U (�q). Folglich<br />
ist das neue Modell der Ortsraum-Dynamik bereits eine echte Verallgemeinerung der<br />
alten Modelle. Im Rahmen von Optimierungsproblemen wird eine Dynamik nach<br />
Gleichung (13) als kombinierte Darwin-Boltzmann-Strategie im Ortsraum bezeichnet<br />
(Boseniuk/Ebeling/Engel 1987, Boseniuk/Ebeling 1991, Asselmeyer/Ebeling/Rosé<br />
1996 a, Asselmeyer/Ebeling 1997).<br />
Diese Suchstrategie lässt sich folgendermaßen beschreiben: Agenten suchen in einer<br />
Landschaft, sie kommunizieren <strong>und</strong> vergleichen ihre Positionen, sie gehen zu<br />
besseren Positionen über. In anderen Worten suchen sie nach höheren Maxima der<br />
Bewertungslandschaft E (�q) (Darwinanteil). Gleichzeitig bewegen sie sich auch<br />
unter dem Einfluss des externen Potentials U (�q) <strong>und</strong> suchen dabei nach Minima<br />
dieses Potentials. Der Parameter der Temperatur legt dabei fest, in welchem Radius,<br />
man könnte auch sagen mit welcher individuellen Variabilität <strong>und</strong> Streubreite<br />
der Mutationen sie sich bewegen. Wird die Temperatur im Lauf der Zeit abgesenkt,<br />
so senkt sich die über dem Raum schwebende Agentenwolke langsam auf<br />
die Gipfel von E bzw. in die Täler von U (Bolzmannanteil).<br />
Es ist sinnvoll, die Mannigfaltigkeit des Modells noch weiter einzuschränken <strong>und</strong><br />
eine einfache feste Beziehung zwischen der Wertfunktion E (�q) <strong>und</strong> dem Potential<br />
U (�q) anzunehmen. Im einfachsten Fall sei U (�q) = U 0 – E (�q), wobei U 0 eine<br />
Konstante ist.<br />
Das Minuszeichen sichert, dass beide Teilprozesse in dieselbe Richtung – auf Maxima<br />
der Wertfunktion – zielen. Für das Restpotential können wir eine Konstante,<br />
z. B. Null, oder eine einfache Funktion, z. B. ein Paraboloid ansetzen, mit dem<br />
ein „Confinement“ in einem bestimmten Raumbereich erreicht werden kann. Man<br />
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