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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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der Gestalt der Besetzungsfunktion. Beschreibt man die elementaren Suchprozesse<br />

innerhalb <strong>und</strong> am Rande der um bestimmte Zentren konzentrierten Populationen<br />

in einer ersten Näherung als diffusionsartig:<br />

Mx (�q, t) = D∆x (�q, t) (4)<br />

so werden zwei Eigenschaften deutlich. Zum einen erzeugt jede Ausdehnung des<br />

besiedelten Teils des Raums zunächst ein Anwachsen des Kompetenzspektrums<br />

(Modell 1) bzw. der Problemwahrnehmung (Modell 2) innerhalb der Population.<br />

In beiden Modellen ist damit eine Diversifizierung innerhalb der Gruppe verb<strong>und</strong>en.<br />

Die individuelle Variabilität erhöht sich. Verschiedene Kompetenztypen oder<br />

verschiedene Problemsichten koexistieren. Zum anderen bildet dieser Prozess die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für Re-Konzentrationsprozesse in neuen Bereichen des Merkmalsraums.<br />

Dabei geht die Erk<strong>und</strong>ung neuer, konkurrenzfähiger Bereiche (Kompetenzen <strong>und</strong><br />

Normen oder Problemlösungen) von den Rändern der bestehenden Populationen<br />

mittels eines <strong>und</strong>ifferenzierten Suchprozesses aus. In der kontinuierlichen Beschreibung<br />

definiert die Systemdynamik – Gleichung (1) mit (2) <strong>und</strong> (4) – im einfachsten<br />

Fall eine zeitliche Variation der global definierten Besetzungsfunktion x (�q, t)<br />

durch die partielle Differentialgleichung (Darwin-Dynamik, Darwin-Strategie)<br />

�x (�q, t) = x (�q, t) [E (�q) – ] + D∆x (�q, t) (5)<br />

�t<br />

Die Fitnessfunktion ist eine in der Regel im Vorfeld unbekannte Landschaft, die u. U.<br />

auf Gr<strong>und</strong> empirischer Bef<strong>und</strong>e möglicherweise geschätzt werden kann <strong>und</strong> manchmal<br />

als zufällige Funktion mit bestimmten statistischen Eigenschaften modelliert<br />

werden kann (Ebeling/Feistel 1990). Die sich herausbildenden Zentren der Verteilungsfunktion<br />

x (�q, t) folgen teilweise den Maxima der Bewertungsfunktion. Die<br />

Dynamik hängt sehr stark von den Annahmen über die Struktur der Fitnessfunktion<br />

ab. Einmal gebildet, kann man die (Lokalisations-)Zentren der Populationswolken<br />

als Analogon zu den diskreten Typen (als Ordner des Systems) behandeln.<br />

Darüber hinaus aber bedarf die Beschreibung des Verschmelzens von Populationen,<br />

der Differenzierung in verschiedene Populationen <strong>und</strong> von Konzentrations-<br />

oder Expansionsprozessen keiner taxonomischen Erweiterung. Vielmehr sind alle<br />

diese Prozesse gleichermaßen Aspekte der Systemdynamik. Lokale Maxima entsprechen<br />

Zwischenschritten der Entwicklung. Die Vorteile dieser Beschreibung<br />

sind mit einer wachsenden Komplexität verb<strong>und</strong>en. Welche Beschreibung man<br />

wählt, hängt vom Fokus der Analyse des konkreten Systems <strong>und</strong> der mathematischen<br />

Behandelbarkeit ab.<br />

Die durch Gleichung (5) definierte Dynamik ist problemlösend in dem Sinne, dass<br />

die Dichtefunktion x (�q, t) im Laufe der Zeit die Maxima von der Bewertungs-<br />

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