Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF
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5 Theoretische Bausteine für ein Modell<br />
der Fähigkeit der Selbstorganisation<br />
als Metaroutine<br />
Die Ergebnisse der Analyse von Zuliefererbeziehungen in der Studie „<strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />
zur Selbstorganisation“ (North/Friedrich 2002) haben gezeigt,<br />
dass die Dimension des strukturierenden <strong>und</strong> reflektierenden Zusammenwirkens<br />
zwischen verschiedenen Rollen/Positionen/Funktionen in zwei verschiedenen Unternehmen<br />
eine wichtige Voraussetzung ist, um<br />
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– Probleme zu lösen,<br />
– sich eine eigene organisatorische Umwelt zu schaffen, d. h. einen Platz für<br />
sich zu entwickeln, um u. a. über seine Kompetenzen reflektieren <strong>und</strong> sich<br />
deren bewusst werden zu können,<br />
– Vertrauen in andere zu entwickeln.<br />
Die Frage ist, ob diese Beschreibung schon gleichzusetzen ist mit Selbstorganisationshandeln.<br />
Wir wissen nur, dass das von uns im Critical-Event-Forum geförderte<br />
Zusammenspiel dazu geführt hat, bestimmte Probleme zu lösen. Ob es auch dazu<br />
geführt hat, dass sich die Fähigkeit zur Selbstorganisation entwickelt hat, so dass<br />
die Teilnehmer die Lösung ähnlicher Probleme in der Zukunft selbst organisieren<br />
können, ist noch unklar. Wir wissen nämlich nicht, zu welchem Lernen dieses Zusammenwirken<br />
geführt hat: Gibt es irgendwelche Veränderungen in Kompetenzfacetten<br />
oder haben sich andere übergreifende Routinen herausgebildet?<br />
Die Schlussfolgerungen, die aus der Analyse der Erhebungen im Tatsachenfeld<br />
„Zuliefererbeziehungen“ für die Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstorganisation<br />
gezogen wurden (North/Friedrich 2002), sind als Anforderungen in das unten abgebildete<br />
Untersuchungsmodell (Übersicht 5) eingegangen:<br />
– Sowohl die individuelle als auch die Gruppenebene bzw. organisatorische<br />
Ebene soll als Forum für die Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstorganisation<br />
beachtet werden.<br />
– Die Interaktion von Individuen <strong>und</strong> organisatorischen Rahmenbedingungen<br />
sollte beschreibbar sein.<br />
– Rahmenbedingungen, unter denen Selbstorganisationshandeln stattfindet,<br />
gefördert oder unterdrückt wird, sollten im Modell abgebildet werden.<br />
– Selbstorganisationshandeln muss tätigkeits- bzw. rollenbezogen beschreibbar<br />
sein, da die Fähigkeit der Selbstorganisation sich auf diese Tätigkeit/<br />
Rolle auswirken wird, bzw. in dieser Rolle lernbar sein wird.<br />
– Das zu entwickelnde Modell sollte dynamisch sein, d. h. Veränderungen<br />
über die Zeit beschreibbar machen.