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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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6 Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />

In der vorliegenden Untersuchung mit Fokus auf psychologische Prozesse der<br />

<strong>Kompetenzentwicklung</strong> zeigt sich, dass ein synergetisches Modell der <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />

ein großes Potential aufweist, Wechselbeziehungen zwischen<br />

Individuum, Gruppe <strong>und</strong> äußeren Faktoren zu erklären. Im Modell werden als<br />

Systemelemente die Individuen einer interkulturell zusammengesetzten Gruppe<br />

dargestellt; den Ordnungsparameter stellt der Informationsaustausch auf der<br />

Gruppenebene dar, der durch den Effekt des gemeinsamen Wissens <strong>und</strong> der individuellen<br />

Disposition zur Selbstorganisation beeinflusst wird.<br />

Die Ausgangssituation besteht aus einer Gruppe, deren Individuen einen unterschiedlichen<br />

interkulturellen Hintergr<strong>und</strong> besitzen, der sich in einer Diversität<br />

der Kompetenzen zeigt. Die Systemdynamik wird untersucht <strong>und</strong> dargestellt. Zur<br />

Überprüfung des Modells muss eine systematische Variation des Anfangszustands<br />

stattfinden, um eventuelle Grenzen zu erkennen <strong>und</strong> die Unabhängigkeit der Systemdynamik<br />

von der Initialbedingung zu testen.<br />

Darüber hinaus sollte zur Zielsetzung weiterer Forschung gehören, eine empirische<br />

Basis für die Kohäsion zu schaffen. Vorstellbar ist die Konzeption eines diagnostischen<br />

Instruments zur Messung der jeweiligen Prozessgewinne <strong>und</strong> -verluste,<br />

das auch in realen Gruppen zur Anwendung kommen kann, um das Potential<br />

der Gruppe zu untersuchen. Damit werden Interventionen zur Unterstützung des<br />

Lernprozesses in der Gruppe ermöglicht.<br />

Erweiternd muss die Betrachtung äußerer Faktoren einbezogen werden. In der<br />

Forschung werden spezifische Wirkmechanismen von strukturierten, klar zielgerichteten<br />

Aufgaben <strong>und</strong> solchen, die eine unspezifische Zielsetzung haben, differenziert<br />

(z. B. Ebeling/Engel/Feistel 1990). Diese können im nächsten Schritt als<br />

Kontrollparameter in das Modell mit eingehen: Denkbar ist eine Klassifikation von<br />

Aufgaben, die über die zweidimensionale Kategorisierung hinausgeht <strong>und</strong> sich an<br />

die Kompetenzdimensionen nach Erpenbeck <strong>und</strong> von Rosenstiel (2003) anlehnt.<br />

Dies ist möglich durch die Kompetenzzuschreibung einer Person mit Hilfe eines<br />

Vektors, der alle vier Dimensionen repräsentiert. Ein Zielvektor auf der Aufgaben-<br />

ebene kann für jede Aufgabe ermittelt werden, der sich nach der Anforderung an<br />

Informationsaustausch innerhalb der Gruppe <strong>und</strong> die Kompetenzzusammensetzung<br />

richtet. In der Simulation kann ein Abgleich des minimalen Zielzustands <strong>und</strong><br />

der Vektoren der Gruppe stattfinden, der eine Aussage über die Aufgabenlösung<br />

ermöglicht.<br />

Die Entwicklung der sozial-kommunikativen <strong>und</strong> der fachlich-methodischen<br />

Kompetenz konnte empirischen Bef<strong>und</strong>en analog abgebildet werden, ohne das<br />

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