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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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7 Modellierung von <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />

mit Hilfe aktiver Brown’scher Agenten<br />

in einer Evolutionslandschaft<br />

7.1 Beschreibung von aktiven Brown’schen Agenten<br />

im Merkmalsraum<br />

Wir entwickeln nun ein neues Modell, das sich vom bisherigen dadurch unterscheidet,<br />

dass wir als neue Variable neben den Merkmalskoordinaten die Geschwindigkeiten<br />

der Veränderung einführen.<br />

v 1 = d q 1 = � q 1 , v 2 = � q 2 , ..., v d = � q d<br />

dt<br />

Das entspricht einer physikalischen Modellierung von Teilchen durch Koordinaten<br />

<strong>und</strong> Geschwindigkeiten. Alternativ könnte man wie in der Physik die Impulse<br />

p 1 , p 2 , ....., p d einführen.<br />

Im einfachsten Fall kartesischer Ortskoordinaten gilt der einfache Zusammenhang:<br />

p 1 = m � q 1 = mv 1 , p 2 = m � q 2 , ..., p d = m � q d<br />

Anstelle der Impulse verwenden wir hier im Interesse der Anschaulichkeit besser<br />

die Geschwindigkeiten. Außerdem ist es nicht einfach, der Masse m als Variable in<br />

der physikalischen Analogie eine sinnvolle Interpretation im sozialwissenschaftlichen<br />

Sinne zu geben. Im Allgemeinen bezeichnet die Größe m eine Art Trägheit<br />

gegenüber Veränderungen. Wir nehmen an, dass die Dynamik nicht nur von den<br />

Koordinaten im Merkmalsraum, sondern auch von den Geschwindigkeiten (Impulsen)<br />

abhängen soll. Die Abhängigkeit von den Geschwindigkeiten betrachten<br />

wir als Modell für die Rolle von Flexibilität. Kompetenz <strong>und</strong> Flexibilität bedingen<br />

sich gegenseitig.<br />

Das neue Modell bezieht sich in einer Analogie auf Ansätze aus der Physik, in<br />

denen sich die Geschwindigkeiten/Impulse als wesentliche Variable der Dynamik<br />

von Systemen erwiesen haben. Damit beziehen wir uns auf Arbeiten von Ludwig<br />

Boltzmann zur statistischen Analyse großer Systeme. Der Anschaulichkeit halber<br />

wählen wir im Folgenden stets die Sprache der Geschwindigkeiten.<br />

Nach unserer Auffassung macht eine Übertragung der Boltzmann‘schen Idee<br />

von Teilchen mit Koordinaten <strong>und</strong> Geschwindigkeiten auch für soziale Systeme<br />

einen Sinn. Es wird damit eine zusätzliche Klasse von Variablen eingeführt.<br />

Nicht nur in mechanischen <strong>und</strong> statistischen Systemen in der Natur – auch in<br />

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