Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF
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In Anlehnung an die wissenschaftliche Perspektive werden unter Kompetenz unterschiedliche<br />
spezifizierte Handlungsfähigkeiten verstanden, die Auskunft über<br />
die individuelle Organisation der Weltbeziehungen Einzelner geben (Veith 2003).<br />
Kompetenz beschreibt eine Selbstorganisationsdisposition: die Befähigung <strong>und</strong><br />
Motivation zur selbstständigen Erweiterung von Wissen <strong>und</strong> Können, die aus unterschiedlichen<br />
Kompetenzklassen resultieren (Erpenbeck/von Rosenstiel 2003):<br />
– Fachlich-methodische Kompetenzen beschreiben die Fähigkeit von Individuen,<br />
instrumentell selbstorganisiert zu handeln bei der Lösung von sachlich-gegenständlichen<br />
Problemen: sowohl die selbstorganisierte methodische<br />
Gestaltung als auch die kreative Weiterentwicklung von Methoden<br />
<strong>und</strong> Wissen (Erpenbeck/von Rosenstiel 2003).<br />
– Sozial-kommunikative Kompetenzen umfassen Fähigkeiten zur kreativen<br />
<strong>und</strong> kooperativen Auseinandersetzung mit anderen sowie die gemeinsame<br />
Entwicklung von Zielen auf gruppenorientierter Basis (Erpenbeck/von Rosenstiel<br />
2003).<br />
– Personale Kompetenzen beschreiben die Fähigkeiten einer Person, reflexiv<br />
selbstorganisiert zu handeln. Sie umfassen Selbsteinschätzung <strong>und</strong> die Entfaltung<br />
eigener Begabungen, Motivationen <strong>und</strong> Leistungsvorsätze als auch<br />
Kreativität <strong>und</strong> ständiges Lernen (Erpenbeck/von Rosenstiel 2003).<br />
– Aktivitäts- <strong>und</strong> umsetzungsorientierte Kompetenzen bestehen in der Möglichkeit,<br />
aktiv <strong>und</strong> selbstorganisiert zu handeln <strong>und</strong> auf die Umsetzung von<br />
Absichten zu übertragen, auf sich selbst bezogen oder mit anderen. Das Ziel<br />
ist die Integration aller übrigen Kompetenzklassen in die eigenen Willensantriebe<br />
<strong>und</strong> die erfolgreiche Realisierung von Handlungen (Erpenbeck/<br />
von Rosenstiel 2003).<br />
Kompetenzen entwickeln sich im Zeitverlauf, sie werden „von Wissen f<strong>und</strong>iert,<br />
durch Werte konstituiert, als Fähigkeiten disponiert, durch Erfahrungen konsolidiert<br />
[<strong>und</strong>] aufgr<strong>und</strong> von Willen realisiert“ (Erpenbeck 1998). Für die Kompetenz-<br />
entwicklung sind unterschiedliche Ebenen relevant:<br />
– der intraindividuelle Prozessbereich, der das Individuum <strong>und</strong> sein individuelles<br />
Handeln <strong>und</strong> Erleben innerhalb einer Gruppe <strong>und</strong> einem sozialen<br />
Kontext zum Gegenstand hat: die individuelle <strong>Kompetenzentwicklung</strong>;<br />
– der interindividuelle Prozessbereich, in dem soziale Interaktionen auf Gruppenebene<br />
zwischen den Individuen stattfinden: die <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />
in der Gruppe;<br />
– der Bereich des Umfelds, der äußere Einflüsse auf das System darstellt: die<br />
Aufgabenstellung.<br />
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