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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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Shea 1992, Gersick/Hackman 1990, Tannenbaum/Beard/Salas 1992) Wir gehen<br />

aber darüber hinaus, da diese Modelle nicht den iterativen Prozess der Beeinflussung<br />

des Inputs durch einen früheren Output berücksichtigen.<br />

Des Weiteren bauen wir auf den Modellen von Campion/Medsker/Higgs (1993)<br />

<strong>und</strong> Campion/Papper/Medsker (1996) auf, da dort die Gestalt der Arbeit (job design),<br />

Abhängigkeiten (interdependence), Gruppenzusammensetzung (group composition),<br />

Rahmendbedingungen (context) <strong>und</strong> Prozess (process) als Dimensionen<br />

beachtet werden, die Effektivität, Produktivität <strong>und</strong> Arbeitszufriedenheit beeinflussen<br />

können.<br />

Lernen <strong>und</strong> Reflektion<br />

Lernen beinhaltet immer auch Reflektion über Arbeitshandlungen, über Geschehnisse<br />

<strong>und</strong> Voraussetzungen am Arbeitsplatz, über den Kontext für die zu verrichtenden<br />

Arbeitsaufgaben. Lernen <strong>und</strong> Reflektion bedingen sich gegenseitig. Warum<br />

sollte man über Arbeitsaufgaben, deren Ziele <strong>und</strong> zu nutzende Mittel reflektieren?<br />

Natürlich um die Effektivität zu verbessern. Erst dieses übergreifende Ziel gibt<br />

dann auch Anlass zum Lernen. Lernen ohne Veränderung der vorhandenen Arbeit<br />

bzw. deren Voraussetzungen ist nur ein Anlernen, das nicht ausreicht, um die<br />

Fähigkeit zu entwickeln, sein eigenes Lernen organisieren <strong>und</strong> kontrollieren zu<br />

können (Metaroutinen).<br />

Sowohl Forscher als auch Praktiker unterstützen die Auffassung, dass genügend<br />

Zeit für Reflektion vorhanden sein muss, um alle Formen von Weiterentwicklung<br />

voranzutreiben. Reflektion in Gruppen wird als Voraussetzung für innovatives<br />

Handeln betrachtet <strong>und</strong> es wird sogar empfohlen die „normale“ Arbeit dafür zu<br />

unterbrechen (West/Hirst/Shipton 2004). Ausgehend von Seibert (1999) kann man<br />

Reflektion in strukturierte <strong>und</strong> aktionsorientierte („in-action“) Reflektion unterscheiden.<br />

Bei der Erstgenannten wird davon ausgegangen, dass das Unternehmen<br />

Reflektionsinstrumente zur Verfügung stellt, damit Mitarbeiter ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> ihr Lernen durchdenken können. Die zweite Form ist sozusagen in „real<br />

time“, d. h. man reflektiert <strong>und</strong> agiert direkt während der Ausführung der Arbeit<br />

<strong>und</strong> dann auch eher informell.<br />

Es wird angenommen, dass Reflektion zu Lernen führt (Brusling/Strömqvist<br />

1996, Daudelin 1996). In diesem Prozess des Lernens abstrahiert das Individuum<br />

neue Meinungsinhalte aus Erfahrungen, re-interpretiert die Wirklichkeit,<br />

wird offener für alternative Betrachtungsweisen <strong>und</strong> hinterfragt eher bisher akzeptierte<br />

Annahmen (Smith 1996). Lern- <strong>und</strong> Reflektionsprozesse werden oft<br />

in Niveaus (Driver 2003) bzw. als aufeinanderfolgende Stufen (Daudelin 1996)<br />

beschrieben.<br />

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