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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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3 Formalisierung von Kompetenzen, Messbarkeit<br />

<strong>und</strong> zeitliche Entwicklung<br />

Das Erwerben von Kompetenz ist ein Schlüsselelement für das Sichbehaupten in<br />

den komplexen sich rasch verändernden modernen Arbeitswelten. Dies gilt für fast<br />

den gesamten Bereich beruflicher Tätigkeit. Es trifft für den Ingenieur ebenso zu<br />

wie für den Pädagogen, den Angestellten <strong>und</strong> den Arbeiter. In einer Gesellschaft,<br />

die von Beschleunigung des Fortschritts <strong>und</strong> Globalisierung geprägt ist, gehört die<br />

schnelle Umstellung auf neue Bedingungen zu den zentralen Anforderungen an<br />

Arbeitskräfte. Wer sich nicht rasch umstellen kann, ist ständig in Gefahr, bei einer<br />

Umstrukturierung des Betriebs, der Einrichtung, den Arbeitsplatz einzubüßen.<br />

Flexibilität spielt eine immer größere Rolle.<br />

Kompetenzen werden in der Literatur seit vielen Jahren breit diskutiert (Rychen/<br />

Salganik 2001, Rychen/Salganik 2003, Sydow u. a. 2003, Reglin/Hölbling 2004).<br />

Den Kontext für diese Diskussionen bilden Veränderungen in den Arbeitswelten.<br />

Insbesondere die Entwicklungen hin zu einer Wissensökonomie <strong>und</strong> Informationsgesellschaft<br />

(Webster 1995) generieren veränderte Anforderungen, wie zum<br />

Beispiel mehr Flexibilität <strong>und</strong> offene Lernsituationen.<br />

Das Thema „Kompetenz“ ist ein Hauptschwerpunkt in der Managementtheorie<br />

(dort unter dem Begriff der „core competences“ [Kernkompetenzen], Hamel/<br />

Prahalad 1994, Bond 2000), in der evolutorischen Ökonomik (Kompetenz einer<br />

Firma oder einer Region, Knudsen/Foss 1996), in den Computerwissenschaften<br />

(im Zusammenhang mit Algorithmen der Problemlösung, Wielinga/Akkermans/<br />

Schreiber 1998) <strong>und</strong> in der Lerntheorie bzw. der Lernpsychologie (etwa der Zusammenhang<br />

von Kompetenz <strong>und</strong> akademischem Lernen, Bernal/Inesta 2001).<br />

Einige Autoren lehnen den Kompetenzbegriff auf Gr<strong>und</strong> seiner unscharfen Definition<br />

bisher ab. Sie argumentieren dahingehend, dass der bisherige Begriff der<br />

Qualifizierungen bzw. Fähigkeiten (skills) auch weiterhin ausreichend ist. Dennoch<br />

wird anstelle von Fertigkeiten <strong>und</strong> Qualifikationen (skills) in verschiedenen Bereichen<br />

zunehmend von Kompetenzen gesprochen. Dieser Wechsel ist nicht zufällig<br />

<strong>und</strong> auch keine Modeerscheinung. Auf dem Gebiet der beruflichen Weiterbildung<br />

spiegelt dieser Wandel vielmehr die wachsende Dynamik <strong>und</strong> zunehmende Komplexität<br />

von Prozessen in der Arbeitswelt. Kompetenzen stehen im Zusammenhang<br />

mit Flexibilität <strong>und</strong> Veränderlichkeit, im Zusammenhang mit der Notwendigkeit<br />

von Problemlösungsprozessen unter Unsicherheit (Berliner Erklärung ... 2000).<br />

Der gr<strong>und</strong>legende Wandel in den Arbeitswelten in den letzten Jahrzehnten ist unzweifelhaft<br />

<strong>und</strong> wird sich in der Zukunft fortsetzen. Die Politik versucht, dem<br />

durch verschiedene Förder- <strong>und</strong> Forschungsprogramme Rechnung zu tragen (in<br />

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