Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF
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spielt verglichen mit den anderen drei Gr<strong>und</strong>kompetenzen eine besondere Rolle.<br />
Sie gibt an, auf welchem Aktivitätsniveau man agiert (siehe auch Abbildung 2,<br />
S. 26). Damit ergänzt diese Kompetenz die bisherigen Evolutionsmechanismen.<br />
Wir werden im Folgenden sehen, dass mit der Einführung der Geschwindigkeiten<br />
als Variablen noch eine weitere Anzahl von Parametern verb<strong>und</strong>en ist, die insbesondere<br />
beschreiben, wie Geschwindigkeiten <strong>und</strong> Merkmalsraum miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en sind.<br />
Die bisher beschriebenen Evolutionsmodelle entsprechen in der Sprache der Physik<br />
einer sogenannten überdämpften (stark durch Reibung abgebremsten) Bewegung.<br />
In dem neuen hier entwickelten Evolutionsmodell fügen wir zwei Eigenschaften<br />
hinzu, die nicht nur in der Physik, sondern auch bei soziologischen Prozessen von<br />
Bedeutung sind:<br />
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– 1) Trägheit<br />
– 2) Antrieb.<br />
In der Physik bezeichnet Trägheit alle Effekte, die durch Masse hervorgerufen<br />
werden <strong>und</strong> die mit den Newton’schen Axiomen verb<strong>und</strong>en sind. Ein Körper verharrt<br />
in Ruhe oder Bewegung, sofern es keine Kräfte gibt. Ein Körper tendiert<br />
dazu, einen Bewegungszustand beizubehalten. Das trifft natürlich auch in gewissem<br />
Sinne für gesellschaftliche Akteure zu. Jedermann neigt dazu, in einem gewissen<br />
Bewegungszustand, verb<strong>und</strong>en z. B. mit der beruflichen Tätigkeit oder der<br />
Freizeitgestaltung, wie bisher fortzufahren. Unser neues Modell soll dazu dienen,<br />
diesen Aspekt der Trägheit (im übertragenen Sinne) zu modellieren. Der zweite<br />
Aspekt betrifft eine Art von Antrieb. Wir sprechen dabei von aktiver Reibung oder<br />
aktiven Kräften. In der Physik benutzt man das Modell der sogenannten „aktiven<br />
Reibung“, um selbsterregte Schwingungen in der Musik (Orgelpfeifen, Geigensaiten<br />
usw.) oder in der Elektronik (Elektronenröhren, Schwingungsgeneratoren auf<br />
Halbleiterbasis usw.) zu modellieren. Der Begriff der aktiven Reibung drückt dabei<br />
aus, dass wir nicht die üblichen Reibungsverluste wie bei normaler Reibung beobachten,<br />
sondern im Gegenteil selbstbeschleunigende Prozesse. „Aktive Kräfte“<br />
sind spezifische Mechanismen, die einer Energiezufuhr zum System (oder allgemeiner<br />
einer Aktivierung neuer Ressourcen) entsprechen <strong>und</strong> Möglichkeiten einer<br />
Selbstorganisation eröffnen. Im Besonderen wirken „aktive Kräfte“ als spezielle<br />
Kräfte, die eine bestehende Bewegung (Veränderung) in der bisher angenommenen<br />
Richtung verstärken. Sie werden intern im System erzeugt. Auch bei soziologischen<br />
Prozessen gibt es innere Antriebe, die Bewegung generieren. Psychologische<br />
<strong>und</strong> soziologische Theorien beschreiben Mechanismen, mit denen Individuen<br />
oder Gruppen intern Strukturen erzeugen. Man spricht von Motivation, Antrieb<br />
oder Handlungsdrang. Um diesen Aspekt wenigstens in einfachster Form zu modellieren,<br />
verleihen wir unseren Agenten einen inneren (ungerichteten) Antrieb.<br />
Dabei werden die Agenten durch eine Art innerer Motor zusätzlich angetrieben.