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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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intensiven Diskussion um die Rolle von emergenten, durch Selbstorganisation entstandenen<br />

Strukturen <strong>und</strong> deren Darstellung in einem Computerspiel (SynKom).<br />

Im abschließenden Teil dieses Kapitels (5.3) soll in die sogenannte metaphorische<br />

Simulation eingeführt werden. Zunächst aber stellen wir die Verbindung zwischen<br />

Landschaftsmodellen <strong>und</strong> <strong>Kompetenzentwicklung</strong> dar. Wir benutzen dabei die<br />

beiden vorher eingeführten Modellsichten: 1. <strong>Kompetenzentwicklung</strong> als Suche<br />

im Kompetenzraum <strong>und</strong> 2. Lernen als kompetenzgesteuerte, evolutionäre Suche<br />

im Problemraum.<br />

5.1 Kompetenzen als Ordner – <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />

von Individuen <strong>und</strong> Gruppen – Kompetenzen als<br />

Objekte der evolutionären Suche<br />

In einem früher entwickelten Modell diskutierte einer der Autoren (Scharnhorst<br />

1999), dass man in Gruppen Kompetenzen oder Kompetenzprofile, die verschiedene<br />

Werte <strong>und</strong> Normen darstellen, beobachten kann. Die Norm, in einer Lernsituation<br />

auf fachlich-methodische Kompetenzen zurückzugreifen, kann in einer Gruppe<br />

durch eine bestimmte Anzahl von Personen repräsentiert werden. Sie kann mit<br />

der Norm konkurrieren, in Lernsituationen sozial-kommunikativ zu agieren, oder<br />

mit einer Mischung von sozialer Kompetenz <strong>und</strong> aktivitätsbezogener Kompetenz.<br />

In dem damaligen Modell stellten wir uns vor, dass in einer Gruppe verschiedene<br />

Kompetenzprofile oder Kompetenztypen zunächst koexistieren, dann miteinander<br />

konkurrieren <strong>und</strong> letztlich ein Kompetenztyp für die Gruppe dominant wird.<br />

Diesen dominanten Kompetenztyp haben wir als Ordner (Ordnungszustand) des<br />

Systems bezeichnet. Er stellt eine Norm dar, der sich die anderen Gruppenmitglieder<br />

anpassen.<br />

Mathematisch wurde in dem früheren Modell ein populationsdynamischer Ansatz<br />

benutzt. Das entspricht (siehe Kapitel 4.2) einem sogenannten diskreten Ansatz. In<br />

einer Gruppe von Individuen werden verschiedene Untergruppen unterschieden,<br />

die für jeweils unterschiedliche Normen <strong>und</strong> Werte stehen. Individuen können sich<br />

für eine Norm entscheiden <strong>und</strong> dabei von einem Kompetenztyp zu einem anderen<br />

übergehen. Schließt das Modell auch „unbesiedelte“ oder „leere“ Untergruppen im<br />

Sinne von möglichen Kompetenztypen ein, kann auch das Entstehen eines neuen,<br />

innovativen Kompetenztyps im Sinne eines Übergangs von Individuen zu dieser<br />

neuen Untergruppe modelliert werden.<br />

Bei dem diskreten Ansatz werden abzählbar viele Gruppen bzw. Untergruppen<br />

verwendet. Diese könnte man auch in einem Raum je nach ihrer Charakterisierung<br />

anordnen (Abbildung 9).<br />

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