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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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die Hinterfragung verschiedener Annahmen über das Wesen von Organisationen,<br />

deren spezifischen Problemdefinitionen von Phänomenen wie Organisationsentwicklung,<br />

Mitarbeiterführung, Machtbeziehungen etc. macht diesen Begriff so<br />

interessant.<br />

Das oben Gesagte bedeutet auch, dass Selbstorganisation als konzeptueller Denk-<br />

rahmen nicht erlaubt, einige wenige konkrete, kausale Regeln zur „Organisation<br />

von Selbstorganisation“ abzuleiten, da Selbstorganisation nicht von oben angeordnet<br />

werden kann, sondern wachsen muss. In diesem Zusammenhang beinhaltet<br />

der Begriff „Wachsen“ die Ausführung von kompetenten Handlungen, die in ihrer<br />

Qualität so ausgeprägt sind, dass sie selbstorganisatorisch sind <strong>und</strong> die Rahmenbedingungen<br />

in Richtung Selbstorganisation verändern.<br />

Die praxisnahe Diskussion über Selbstorganisation ist von einer “Begriffsunreinheit”<br />

geprägt. So wird häufig von einem System gesprochen, das man planen<br />

möchte, aber nicht planen kann. Das Problem liegt u. a. darin, ob Selbstorganisation<br />

als eine Begrifflichkeit aufgefasst wird, die ein Resultat oder Aspekte eines<br />

Entwicklungsprozesses beschreibt. Die vorliegende Arbeit betont die evolutionären<br />

Aspekte anhand der Frage, wie sich Selbstorganisation auf operativer Ebene in<br />

der Arbeit von Gruppen in einem Industriebetrieb gestaltet.<br />

Es geht nicht um Selbstorganisation statt Fremdorganisation, sondern um die Beteiligung<br />

an Reorganisationsprozessen <strong>und</strong> um mehr Selbstkoordination statt hierarchischer<br />

Koordination.<br />

Diese Art von evolutionstheoretischen Ansätzen der Organisationstheorie (Malik<br />

1993) können mit folgenden Attributen beschrieben werden:<br />

– Soziale Systeme verfügen über die Fähigkeit zur Selbstorganisation <strong>und</strong><br />

durch die Selbstorganisation entwickeln sich ihre Verhaltensregeln in evolutionärer<br />

Weise weiter.<br />

– Evolutorische Regelungen sind besser als rationale Regelungen. In Verhaltensregeln<br />

lagert sich Wissen ab, es folgt die selbstständige Anpassung an<br />

Umweltbedingungen, d. h. Selbstorganisation.<br />

– Verhaltensregeln, auf denen spontane Ordnung beruht, sind als allmählich<br />

gewachsene Ergebnisse von Evolutionsprozessen zu verstehen, die aus Interaktion<br />

– häufig unbewusst – zwischen Individuen hervorgehen.<br />

Aus oben Genanntem ergibt sich, dass die Fähigkeit zur Selbstorganisation mit<br />

evolutorischen Regelungen zusammenhängen kann, d. h. sie kann Ergebnis eines<br />

Evolutionsprozesses sein. Unser Ausgangspunkt ist, dass sich in solchen Verhaltensregeln<br />

nicht nur Wissen ablagert, sondern dass auch die Interaktion von Kompetenzen<br />

(verschiedener Individuen) eine Rolle spielt. Auf individueller Ebene<br />

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