Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF
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6 Modellbildung „Selbstorganisation<br />
als Metakompetenz“<br />
Aufbauend auf dem im Kapitel 5 vorgestellten „Modell zur Untersuchung von<br />
Selbstorganisation als Metaroutine“ (Übersicht 5) <strong>und</strong> ersten Erfahrungen aus der<br />
Studie 2 wurde die Studie 1 durchgeführt, um zu überprüfen, ob die benutzten<br />
theoretischen Begriffe auch so operationalisiert werden können, dass dazu empirisch<br />
in Form von Fragebogenuntersuchungen Daten erhoben werden können. Dies<br />
wurde dann in der Studie 3 durchgeführt.<br />
Ohne zu umfassende Schlüsse aus diesen Studien zu ziehen, zeigt Übersicht 7, dass<br />
es klare Unterschiede gibt zwischen Gruppen, die sich auf dem Weg zur Selbst-<br />
organisation befinden <strong>und</strong> solchen, für die dies nicht zutrifft.<br />
Eine Gruppe, die am Anfang zur Selbstorganisation steht, kann wie folgt gekennzeichnet<br />
werden:<br />
– Majorität der Gruppenmitglieder hat Kompetenzen in sechs Handlungsfeldern<br />
(wie in Kapitel 4.2. beschrieben)<br />
– homogenes Kompetenzbild mit Schwerpunkt auf Zielerreichungsniveau,<br />
vereinzelt auch auf Veränderungsniveau<br />
– gruppengemeinsamer Reflektionswillen<br />
– gruppengemeinsame Themen in Richtung veränderungsorientiertes Handeln<br />
– realistische Einigkeit über Zielorientierung der Arbeit<br />
– Probleme liegen innerhalb der Gruppe bzw. im Zusammenspiel mit dem/<br />
den Vorgesetzten<br />
– reiches soziales Zusammenspiel inklusive Handhabung von Spannungen<br />
– Beginn der Wahrnehmung gruppengemeinsamer Kompetenz<br />
– Von außen gegebene Voraussetzungen werden problematisiert <strong>und</strong> Veränderungshandlungen<br />
werden untersucht.<br />
Unsere theoretischen Überlegungen als auch die Analyse der Ergebnisse der Studie<br />
1 <strong>und</strong> der Studie 2 haben unser theoretisches Verständnis so weit entwickelt,<br />
dass wir es jetzt wagen können, ein erstes vorläufiges Modell der Fähigkeit der<br />
Selbstorganisation als Metaroutine vorzuschlagen (Übersicht 8). Dieses Modell<br />
besteht teils aus theoretischen Bausteinen, die sich in Studie 1 <strong>und</strong> Studie 2 als<br />
relevant für die Entwicklung von Reflektion <strong>und</strong> Lernen in Gruppen (als wichtiges<br />
Element der Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstorganisation) erwiesen haben<br />
<strong>und</strong> teils aus Bausteinen, die aus angrenzender Forschung (z. B. über Gruppenarbeit)<br />
hergeleitet wurden.<br />
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