Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF
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sozialen Systemen kommt es wesentlich auf die Veränderungsgeschwindigkeit,<br />
die Flexibilität, an. Ein Beispiel: Eine Arbeitskraft, die schneller auf<br />
Veränderung der Bedingungen <strong>und</strong> auf neue Anforderungen reagieren kann,<br />
die „flexibel“ ist, hat auf dem Arbeitsmarkt weit bessere Chancen. Flexibilität<br />
ist wichtiger Bestandteil von Bewertungen. Ohne Frage hängt das Erwerben<br />
von Flexibilität mit dem (lebenslangen) Lernprozess zusammen. Flexibilität<br />
kann auch als Disposition für selbstorganisiertes Lernen beschrieben werden.<br />
Dieser Erkenntnis entsprechend definieren wir im neuen Modell den Zustand als<br />
die Gesamtheit<br />
�q = [q 1 , q 2 , ..., q d ]; �v = [v 1 , v 2 , ..., v d ]<br />
<strong>und</strong> sprechen vom Phasenraum Q,V. Mitunter operieren wir nicht mit generalisierten<br />
Koordinaten <strong>und</strong> Impulsen q i , p i , sondern mit einfachen kartesischen Koordinaten<br />
x i , dann gilt für die Geschwindigkeiten v 1 = �x 1 . Im allgemeinen Fall kann<br />
der Zusammenhang zwischen Koordinaten <strong>und</strong> Geschwindigkeiten komplizierter<br />
sein.<br />
Anstelle der Dichte im Merkmalsraum x (�q, t), die im früheren Modell verwendet<br />
wurde, definieren wir nun auf dem Phasenraum Q,V eine Dichte f (�q, �v, t) ganz<br />
analog wie seinerzeit Ludwig Boltzmann im Orts-Geschwindigkeitsraum (Phasenraum)<br />
der Moleküle. Diese Dichte f (�q, �v, t) ist im neuen Bild die entscheidende<br />
Gr<strong>und</strong>größe der Theorie.<br />
Wir konzentrieren uns nun auf Entwicklung der Dynamik auf dem kontinuierlichen<br />
Phasenraum. Der Vorteil dieses Zugangs besteht darin, individuelle Variabilität<br />
explizit zu beschreiben. Damit ist aber auch eine höhere mathematische<br />
Komplexität verb<strong>und</strong>en, die analytische Aussagen erschwert.<br />
7.1.1 <strong>Kompetenzentwicklung</strong> <strong>und</strong> Metakompetenz<br />
Wenden wir die Erweiterung des mathematischen Modells auf unsere Interpretation<br />
der Suche im Kompetenzraum an, dann stellen die neuen Variablen der<br />
Geschwindigkeit die Änderungsgeschwindigkeit der Verwendung bestimmter<br />
Kompetenzen dar. Wie bereits im Kapitel 5.1 dargestellt, entspricht eine Ortsveränderung<br />
im Kompetenzraum der Wahl eines anderen Kompetenzprofils. Eine<br />
Person kann sich zum Beispiel entscheiden, in einer bestimmten Lernsituation<br />
eher auf sozial-kommunikative Kompetenzen zurückzugreifen, während sie sich<br />
einige Momente später wieder auf ihre fachlich-methodischen Kompetenzen be-<br />
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