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Metakompetenzen und Kompetenzentwicklung - ABWF

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outine verstehen zu können, gehen wir von einem systemischen Ansatz aus. Alles<br />

hängt mit allem zusammen, könnte man lakonisch behaupten. Unsere Behauptung<br />

beinhaltet zwei Aspekte: Zum einen müssen die Akteure, die nach Selbstorganisation<br />

streben, diese Zusammenhänge in irgendeiner Art kennen gelernt haben (d. h.<br />

z. B in Form unseres Modells). Zum anderen müssen die Akteure diese Kenntnis<br />

nutzen, um Selbstorganisationshandeln zu erreichen. In diesem Sinne kann es verschiedenartige<br />

Ausprägungen dieser Nutzung der beschriebenen Zusammenhänge<br />

(Reflektion über die Gesamtzusammenhänge) geben <strong>und</strong> es sind diese, die wir als<br />

Metaroutinen der Selbstorganisation bezeichnen wollen.<br />

Vor allem Studie 2 hat gezeigt, warum sich Selbstorganisation nicht als Metaroutine<br />

entwickelt <strong>und</strong> woran diese Entwicklung scheitern kann. In allen Fällen<br />

war es so, dass bestimmte theoretische Bausteine (z. B. das Vertrauen in die Fähigkeiten<br />

der Gruppe/Selbstwirksamkeitserwartung, das Entstehen von Selbstorganisationshandeln)<br />

nicht beachtet wurden. Deutlich war auch, dass niemand in<br />

den untersuchten Unternehmen/Produktionsabschnitten das oben beschriebene<br />

Gesamtsystem bewusst handhabte, sich niemand dafür verantwortlich fühlte. Es<br />

gab nur eine Art Teilverantwortung für einzelne Bestandteile, wie z. B. die oben<br />

beschriebenen Voraussetzungen (Einflussfaktoren auf das Reflektionspotential)<br />

oder für bestimmte Teilaspekte der Metaroutinen des Zusammenspiels. Besonders<br />

ausgeprägt war dieses Interesse z. B. für Vorhandensein von Arbeitsroutinen<br />

(Gruppensitzungen, Wahl von Gruppensprechern usw.).<br />

7.1. Fähigkeit zur Selbstorganisation<br />

Es wurde ein Modell (Übersicht 8) entwickelt, das sowohl die theoretischen Bausteine<br />

der Fähigkeit zur Selbstorganisation als auch den Prozess deren Entstehung<br />

beachtet. Zusammenfassend konnten die Studien zeigen, dass die im Untersuchungsmodell<br />

benutzten theoretischen Bausteine relevant sind, d. h. die empirischen<br />

Resultate unterstützen unseren Ausgangspunkt, dass die benutzten inhaltlichen<br />

Bausteine dazu beitragen, die Fähigkeit zur Selbstorganisation zu erklären.<br />

Diese Begriffe „Voraussetzungen“, „Reflektion“, „Interaktion“ <strong>und</strong> „Effekte“ wurden<br />

dann im Laufe der Studie noch weiter verfeinert <strong>und</strong> differenziert, um das<br />

theoretische Konstrukt „Selbstorganisation“ besser erklären zu können.<br />

Die Ergebnisse der Studien 1 bis 3 zeigen, dass die Beziehungen zwischen den<br />

Bausteinen des Modells, d. h. die Prozesskomponente sehr komplex ist. In zukünftigen<br />

Analysen <strong>und</strong> Studien sollte daher die Untersuchung der Beziehungen<br />

zwischen den einzelnen theoretischen Bausteinen mehr im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Zusammenfassend können wir damit die Fähigkeit zur Selbstorganisation mit Hilfe<br />

folgender Festschreibungen charakterisieren:<br />

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