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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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Seid einig! - Zum Grauholz-Denkmal bei Bern<br />

Das Grauholz-Denkmal steht etwa sieben Kilometer nordöstlich von Bern und südöstlich<br />

von Moosseedorf, in der Nähe der heutigen Autobahn A 1.<br />

Errichtet wurde das Grauholz-Denkmal nach einem Beschluß der Bernischen Offiziersgesellschaft<br />

von 1884. Es sollte an den letzten verlorenen Kampf der Berner<br />

Truppen am 5. März 1798 im Grauholz gegen die aus Solothurn gegen die Stadt<br />

vorrückenden französischen Truppen erinnern.<br />

Die Einweihung des Monuments im Grauholz fand 1886 statt. Den Entwurf lieferte<br />

der Berner Künstler Gottlieb Hirsbrunner. Die Ausführung besorgte der Tessiner<br />

Bildhauer Luigi Piffaretti.<br />

Das Denkmal besteht aus einer auf einem Sockel stehenden zwölf Meter hohen,<br />

abgebrochenen Kalkstein-Säule mit einem Trauerkranz am oberen Ende. Als<br />

Hauptinschrift steht an der Basis das pathetische Motto: Seid einig!<br />

Ursprünglich stand das Grauholz-Denkmal etwa 300 Meter weiter östlich. Durch den<br />

Bau einer Kavallerie-Kaserne mußte das Monument 1930 an seinen heutigen Platz<br />

an das Ende eines Hügelzugs versetzt werden. – Beinahe wäre das Monument<br />

durch den Bau der Autobahn nochmals an seinem jetzigen Standort gefährdet gewesen.<br />

Die Säule im Grauholz erinnert an das Schicksalsjahr 1798, den Untergang der alten<br />

<strong>Eidgenossen</strong>schaft. – Aber noch zu diesem Datum gilt es ein paar geschichtskritische<br />

Anmerkungen zu machen.<br />

Zum ersten beginnt die glaubwürdige Berner und Schweizer Kriegsgeschichte erst<br />

mit dem Jahr 1798. Alle Schlachten und Kriege vorher sind als Erfindung anzusehen.<br />

Auch der Inhalt – der Kampf zwischen Bernern und Franzosen – stimmt. Als Folge<br />

des verlorenen Gefechts mußte Bern noch am gleichen Tag kapitulieren; das französische<br />

Heer rückte in die Stadt ein.<br />

Doch bei den Ereignissen gibt es eine Korrektur anzubringen. Die Forschung hat<br />

herausgefunden, daß die Kapitulationsurkunde Berns nicht nach den letzten Gefechten<br />

von Fraubrunnen, Neuenegg und im Grauholz, sondern vorher unterzeichnet<br />

wurde. – Der militärische Widerstand der Berner Truppen war also zwecklos.<br />

Die Regierung hatte schon vorher aufgegeben.<br />

Noch am Beginn der plausiblen Berner und Schweizer Geschichte gilt es Fälschungen<br />

und Verzerrungen zu berichtigen. – Einig waren Volk und Regierung schon damals<br />

nicht.

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