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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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<strong>Alte</strong> Strukturen unter der Kathedrale von Genf<br />

Wenn es um altes Gemäuer geht und um deren Datierungen, so verschwindet bei<br />

den Forschern das letzte Fünkchen Verstand. Das beweist die Interpretation von<br />

Ausgrabungen in Genf.<br />

Die heutige Kathedrale Saint-Pierre auf dem Stadthügel von Genf soll „um 1200“<br />

entstanden sein. – Ein Baubeginn im früheren 18. Jahrhundert ist allein glaubwürdig.<br />

Unter dem Bauwerk wurde in den 1970er Jahren ein Gewirr von älteren Baustrukturen<br />

festgelegt, das klar sakralen Charakter hatte: Baptisterien, dreischiffige Hallenkirchen<br />

mit Apsiden, Kapellen und sonstige Gebäude. Auch einen Versammlungsraum<br />

mit Mosaiken hat man entdeckt.<br />

Man muß für diese Vorgängerbauten unter der Kathedrale von Genf, auf dem Hügel<br />

des alten Oppidums, einen kurzen Zeitraum annehmen. Damit bekommen diese<br />

baugeschichtlichen Zeugnisse einen Sinn. In „nachrömischer“ Zeit wurde sofort<br />

wieder viel gebaut und dauernd verändert. So ergab sich zuletzt dieser Wirrwarr von<br />

Baustrukturen.<br />

Daß man aber diese verschiedenen Bauepochen auf sage und schreibe 900 Jahre<br />

aufspreizt, „zwischen dem 3. und dem 12. Jahrhundert AD“, ist doch allerhand.<br />

Das ist noch nicht alles: Die meiste Bautätigkeit in der Oberstadt von Genf wird<br />

nämlich der sagenhaften „Spätantike“ und „Völkerwanderungszeit“ zugesprochen,<br />

während später der Elan offenbar merklich abflaute. – So soll „zwischen dem 6. und<br />

11. Jahrhundert“ überhaupt nichts zugefügt worden sein!<br />

Dabei könnte die Baugeschichte gerade für die dunkle und schriftlose Vorzeit bei<br />

einer plausiblen Einordnung wertvolle Argumente für eine vermutliche Kultur- und<br />

Geistesentwicklung liefern. – Aber dies würde eine andere Optik von der Vergangenheit<br />

bedingen.

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