Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

321
Doch auch nach dem Laupenkrieg bricht Bern eine Burg in seiner
Umgebung.
„1340’“ – oder schon „1339“ - zogen die Berner vor die Feste Burgistein
im oberen Gürbetal. Die Burg soll von einem „Jordan von Tuno“
erbaut worden sein. - Verteidigt hat das Schloß aber sein Nachfolger
„Jordan III. von Burgistein“.
Die Berner konnten die Burg wegen einer Unvorsichtigkeit des Burgherrn
einnehmen:
Einen Augenblick lehnte sich Jordan von Burgistein zu weit über die
Zinnen des Bergfrieds und wurde prompt vom Armbrustschützen Ryffli
ins Visier genommen und mit einem Pfeil erschossen.
Justinger nennt den Vornamen des Schützen nicht, und auch sonst
bleiben die Einzelheiten und die Bedeutung dieser Tat im Dunkeln.
Wir müssen die vermutliche Absicht der Geschichte erschließen
Von den Ortsnamen her habe ich herausgefunden, daß ein Anfangs-
R unter Umständen ein umgewandeltes N darstellt.
Bei Huttwil gibt es je einen Weiler Nyffel und Nyffenegg. - Und man
kennt die Ortsnamen Riffelberg, Riffenmatt und Rifferswil.
RYFFEL ist ein umgewandeltes NYFFEL (NPL). Letztere Konsonantenfolge
enthüllt unschwer NEAPEL.
Und Justinger nennt den Schützen übrigens VIFLI (Justinger, 96). –
Der Chronist weist also ausdrücklich auf die Neapel-Bedeutung des
Namens hin.
Ryffli ist ein neapolitanischer Schütze. Er stammt aus Bern, das sich
bekanntlich als rechtgläubiges Troja oder Neapel erkennt.
Sein Gegner sitzt in einer offenbar falschgläubigen Burg und heißt
JORDAN III. – Er war gemäß Justinger überheblich.
Am Fluß Jordan wurde Jesus getauft. Und die Dreizahl weist ebenfalls
auf den Heiland und die Dreifaltigkeit hin.
Tell ist ein Jesus-Mörder. Er tötet den Heiland mit einem spitzen Gegenstand.
– Die Geschichte soll wenig später ausführlich analysiert
werden.
Dasselbe gilt für den Neapel-Schützen Ryffli. Auch dieser tötet eine
Jesus-Figur. Und dies im Auftrag Berns, der Stadt, die sich als
rechtgläubig verstand.