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Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

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Unwillkürlich muß man hier wieder an Justinger, Anshelm und Stettler<br />

denken, die ebenfalls einen amtlichen historiographischen Auftrag<br />

bekamen.<br />

Und die Verquickung von Bonivard mit Bern ist mehr als deutlich.<br />

Man muß annehmen, daß auch hier die Aare-Stadt im 18. Jahrhundert<br />

den Genfern freundnachbarliche Hilfestellung in Sachen Chroniken<br />

geleistet hat.<br />

Als Fazit ist festzuhalten: Die Schwyzer Chronistik ist innerhalb weniger<br />

Jahrzehnten, vielleicht ab den 1740er Jahren entstanden. Die<br />

zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Schreibern und Werken<br />

sind gering. – Die meisten Chronisten kannten sich untereinander.<br />

Vor wenigen Jahren hat das ein Schweizer Historiker, implizit und<br />

sorgfältig abgewogen, mit folgenden Worten festgestellt:<br />

Obwohl die Abhängigkeiten und Übernahmen genauer zu untersuchen<br />

sind, gilt doch, daß das Geschichts- und „National-„Bewußtsein<br />

der alten <strong>Eidgenossen</strong>schaft weitgehend ein Kollektivwerk ist, von<br />

Männern unterschiedlicher – sozialer wie lokaler – Herkunft und, besonders<br />

wichtig, ungleicher Konfession (Maissen, 86).<br />

Zumindest von den bekanntesten Zürcher und Ostschweizer Chronisten,<br />

also Stumpf, Simler, Bullinger und Tschudi kann man analog zu<br />

Stettler in Bern eine gemeinsame Schreibstube – vielleicht sogar einen<br />

einzigen Schreiber annehmen.<br />

Schon die Todesdaten der vier genannten Historiographen unterscheiden<br />

sich nur um Jahre: Tschudi starb „1572“, Stumpf „1574“,<br />

Bullinger „1575“ und Simler „1576“.<br />

Zusammenfassend kann man über die alteidgenössische Chronistik<br />

sagen: Bern und Zürich gaben die Struktur vor und formten diese zu<br />

monumentalen Werken aus. Andere Orte folgten nach.<br />

Und nochmals muß gesagt werden: Neuausgaben und kritische Edition<br />

von Chroniken machen solange keinen Sinn, wie man am traditionellen<br />

biblisch-religiösen Bild der alten Geschichte festhält. In den<br />

alten Geschichtswerken findet sich nur ein Widerschein von Wahrheit<br />

– und die Chronologie ist so wieso eine fingierte Konstruktion.<br />

Die Berner und Schwyzer Bilderchroniken<br />

Keine illustrierte Darstellung der älteren Schweizer Geschichte<br />

kommt ohne die Wiedergabe von Bildern aus den Schweizer Bilderchroniken<br />

aus - auch dieses Buch nicht. – Wie sollte man auf diese

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