14.02.2013 Aufrufe

Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

Pfister - Alte Eidgenossen - Textblock - Dillum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

334<br />

Bruno Meyer erledigt mit gehäuften unsinnigen Behauptungen die<br />

Befreiungsgeschichte und Wilhelm Tell endgültig und kehrt damit<br />

seine Absicht ins Gegenteil.<br />

Sowohl Urkunden als auch Chroniken vermögen nicht, eine Schwyzer<br />

Befreiungsgeschichte zu belegen.<br />

Da hilft auch nicht die gutgemeinte Absicht, Dichtung und Wahrheit<br />

in der Überlieferung trennen zu wollen. Die alten Geschichten sind<br />

Dichtung. Will man in diesem Bereich weiterkommen, so muß man<br />

Literatur analysieren und sie mit der Matrix vergleichen.<br />

Neben dem vielen Stumpfsinn welche die etablierte Geschichtsforschung<br />

ausbreitet, gibt es zwischendurch auch brauchbare Arbeiten.<br />

Ein guter Ansatz zur Deutung der Schwyzer Befreiungsgeschichte<br />

und zu Wilhelm Tell soll hier erwähnt werden.<br />

Aus Anlaß des Abschlusses der Neu-Edition von Aegidius Tschudis<br />

Chronicon erschien nicht nur Bernhard Stettlers Tschudi-<br />

Vademecum, sondern auch ein Sammelband Aegidius Tschudi und<br />

seine Zeit (2002).<br />

Schon gesagt wurde, daß trotz der gewaltigen Forscherarbeit bis<br />

heute keine Zweifel an der Existenz und der zeitlichen Einordnung<br />

des monumentalen Polyhistors Tschudi aufgetaucht sind.<br />

Es gibt eine rühmliche Ausnahme.<br />

In dem erwähnten Sammelband findet sich aus der Feder von Walter<br />

Koller der Aufsatz Wilhelm Tell – ein humanistisches Märchen (Koller,<br />

2002). Der Autor behandelt wiederum das Weiße Buch von Sarnen,<br />

für ihn ein erzählerisches Kunstwerk von Rang, das aber mit<br />

den konkreten Ereignissen zu Ende des 13. Jahrhunderts nichts zu<br />

tun hat (Koller, 243).<br />

Koller analysiert diese Chronik als literarisches Werk und sucht in<br />

den einzelnen Motiven nach humanistischen Entsprechungen.<br />

Schon in der Befreiungsgeschichte der Waldstätte in ihrer Gesamtheit<br />

erkennt Koller das humanistische Motiv des Kampfes freier<br />

Kommunen gegen die Tyrannei.<br />

In den einzelnen Geschichten des Weißen Buches sieht Koller verblüffende<br />

Parallelitäten zu Erzählungen in biblischen und antiken<br />

Schriften.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!